Moldau/Kreis Höxter (TKu). Vortrag aus erster Hand: Die Republik Moldau ist ein Land mit vielen Namen und einer Geschichte, so vielfältig wie ihre Landschaft. Einst bekannt als Bessarabien, später als Moldawien oder Moldava, war sie auch als MASSR – Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik – Teil des sowjetischen Vielvölkerreichs. Heute ist das kleine Land zwischen Rumänien und der Ukraine ein geopolitischer Brennpunkt, in dem die Spuren der Vergangenheit auf die Fragen von morgen treffen.
In einem Vortrag mit dem Titel „Eine Reise in die Republik Moldau“ wird Kristin Launhardt-Petersen am kommenden Dienstag, 29. April, um 19 Uhr im Evangelischen Forum in Höxter in der Brüderstraße 9 (1. Obergeschoss, Gemeindesaal) von ihren Eindrücken berichten. Der Eintritt ist frei.
Eingezwängt zwischen großen politischen Blöcken ringt Moldau um seine Identität. Die Teilung durch abtrünnige Gebiete wie Transnistrien und die autonome Region Gagausien zeigt die politische und kulturelle Zersplitterung. Unterschiedlichste Gesellschaftsmodelle und Zukunftsvorstellungen prallen auf engstem Raum aufeinander.
Launhardt-Petersen bereiste die Republik Moldau im Rahmen einer Studiengruppe. Dabei hatte sie Gelegenheit, mit gesellschaftlichen Akteuren zu sprechen und Einblicke in das Leben und die Herausforderungen vor Ort zu gewinnen. Ihre Reise führte sie durch Städte und Dörfer, zu politischen Institutionen und in persönliche Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern.
Die Republik Moldau gehört zu den ärmsten Ländern Europas – und ist dennoch reich an Geschichte und kultureller Vielfalt. Der Krieg in der benachbarten Ukraine hat das Land erneut in den Fokus internationaler Interessen gerückt. Zwischen Ost und West, zwischen Russland und der Europäischen Union, sucht Moldau nach einem stabilen Weg in eine selbstbestimmte Zukunft.
„Der Vortrag wird durch Fotos illustriert und bietet eine seltene Gelegenheit, ein wenig bekanntes Land kennenzulernen, das viel mehr ist als ein geopolitisches Randthema. Es ist eine Einladung, über Grenzen hinauszuschauen und ein Land zu entdecken, das um seine Identität ringt – mit all seinen Brüchen, Hoffnungen und Möglichkeiten“, heißt es vom Evangelischen Forum.
Foto: Petra Paulokat-Helling