Ostwestfalen (red). Im Bildungsreport 2024 hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwestfalen zu Bielefeld, die wichtigsten Daten und Fakten zur Aus- und Weiterbildung in der Region zusammengefasst. Die Zahlen belegen die große Bedeutung der Beruflichen Bildung. Zum Stichtag – die Kennzahlen beziehen sich auf das Jahr 2023 – sind in Ostwestfalen insgesamt 18.273 Auszubildende in 166 IHK-Berufen ausgebildet worden: 10.201 davon in kaufmännischen, sowie 8.072 in gewerblich-technischen Berufen. Insgesamt 4.307 Ausbildungsbetriebe machten sich für einen qualifizierten Start junger Menschen in das Berufsleben stark. Davon bildeten 181 Betriebe im Jahr 2023 erstmals aus.
Zugleich verzeichnete die IHK-Akademie Ostwestfalen im vergangenen Jahr 7.989 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Weiterbildungsveranstaltungen. 464 Dozen- tinnen und Dozenten waren im Einsatz. „Unser IHK-Bildungsreport zeigt das Potenzial auf, das in der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Ostwestfalen steckt“, betont IHK-Präsident Jörn Wahl-Schwentker und fügte hinzu: "Die Fachkräftesicherung bleibt langfristig eines der beherrschenden Themen für unsere Unternehmen und die Wirtschaft insgesamt in Ostwestfalen. Die Berufliche Bildung ist dabei der wichtigste Baustein."
Der Bildungsreport dokumentiert die Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt in Ostwestfalen und liefert zugleich einen Überblick über die Aktivitäten der IHK im Bereich der Beruflichen Bildung. Dazu zählen etwa die mit Unterstützung der IHK geschlossenen Kooperationen im Projekt „IHK-Schule-Wirtschaft“. Dabei werden Unternehmen mit Schulen zusammengebracht, um frühzeitig Kontakt zu potenziellen Auszubildenden aufzubauen und sie bei der beruflichen Orientierung zu unterstützen. Zum Jahresende gab es 259 dieser Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen in Ostwestfalen. Um Schülerinnen und Schülern die Chancen der Dualen Berufsausbildung näher zu bringen, haben zudem 122 Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter in Schulen von ihren eigenen Erfahrungen berichtet. Zur Unterstützung der Berufsorientierung sind darüber hinaus 13.000 Ausbildungsatlanten in ganz Ostwestfalen verteilt worden, die neben einem Überblick über Ausbildungsberufe und -betriebe in der Region auch wertvolle Bewerbungstipps enthalten.
Weitere Zahlen belegen den großen Einsatz für die Duale Ausbildung in Ostwestfalen: So sind im vergangenen Jahr 3.310 ehrenamtliche Prüferinnen und Prüfer tätig gewesen, die unter anderem 7.359 Abschlussprüfungen abgenommen haben. 24 Absolventinnen und Absolventen sind als landesbeste und sechs von ihnen sogar als bundesbeste Auszubildende ausgezeichnet worden. 2023 bedeuteten 7.239 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge im IHK-Bezirk Ostwestfalen ein Plus von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Fast die Hälfte (47 Prozent) der neuen Auszubildenden verfügte über Abitur oder Fachabitur, 35 Prozent über einen Realschulabschluss und 14 Prozent über den Ersten beziehungsweise Erweiterten Ersten Schulabschluss. Drei Prozent der neuen Azubis starteten ohne Schulabschluss in die Berufsausbildung. „Sowohl mit Hochschulreife als auch ohne Schulabschluss eröffnet die Duale Ausbildung den individuell passenden Ein- stieg ins Berufsleben“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke.
Um die Güte der Ausbildung in den Unternehmen sicherzustellen, sind im zurückliegenden Jahr insgesamt 1.595 Ausbildereignungsprüfungen durchgeführt worden. „Die Ausbildungsbereitschaft der ostwestfälischen Unternehmen ist weiterhin groß. Unser Ziel ist es, die hohe Qualität der Aus- und Weiterbildung in Ostwestfalen zu sichern und ihr Potenzial für die Zukunft weiterzuentwickeln“, unterstreicht Pigerl- Radtke. Die IHK ziele mit ihren vielfältigen Aktivitäten insbesondere auch darauf ab, die Mitgliedsunternehmen bei der Besetzung offener Ausbildungsstellen zu unterstützen und Weiterbildung zu fördern, um so zur Fachkräftesicherung beizutragen.
In diesem Zusammenhang verweist die IHK-Hauptgeschäftsführerin auf das Internet-Berufsorientierungsportal www.ausbildungschance-owl.de. Hier können offene Ausbildungsstellen für Ausbildungsplatzsuchende gefunden werden, auch noch für das gerade begonnene neue Ausbildungsjahr.
Foto: Thomas F. Starke / IHK Ostwestfalen