Lauenförde/Beverungen (TKu). Musik, Tanz und ausgelassene Carnevalsstimmung an der Ländergrenze ist der CVWB in die neue Carnevalssession gestartet: Der Carnevalsverein Weserbrücke e.V. (CVWB) feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Vereinsjubiläum, und wie immer mit einem dreifach donnernden „Weserbrücke Helau!“ Unter dem Motto „Der CVWB glitzert grenzenlos – im Dreiländereck ist richtig was los!“ erlebten zahlreiche Närrinnen und Narren einen Auftakt, der ausgelassener kaum sein könnte. Die Jecken aus Beverungen und Lauenförde ließen es sichzunächst nicht nehmen, traditionsgemäß den Schlüssel zum Roten Rathaus in Lauenförde zu erobern und das Rathaus zu erstürmen. Die Wächter des Schützenvereins Lauenförde von 1882 e.V. rückten mit einer schweren Kanone, einer kleinen Schützen-Armee und einem massiven Schlagbaum an, um das Gebäude gegen die närrische Übermacht zu verteidigen. Auch zwei Burgwächter aus Beverungen, motiviert durch den neu gewählten Bürgermeister Tino Wenkel, stellten sich den Karnevalisten entgegen. Doch trotz ihrer lautstarken Verteidigungsstrategie blieb der Sieg der Jecken unausweichlich: Die Damen der blau-weißen Garde eröffneten den Angriff mit Konfetti-Kanonen, gefolgt von der Alten Garde, die mit Regenschirmen ein ungewohntes, aber wirkungsvolles Bild bot. Schließlich ebneten die männlichen Karnevalisten den Weg, indem sie den Schlagbaum kurzerhand beiseite räumten und so die Verteidigungslinie durchbrachen. Unter großem Jubel zog die Narrenschar ins Rathaus ein. „Besser könnte unsere Jubiläumssession nicht beginnen!“, freute sich CVWB-Präsident Daniel Zarnitz über den erfolgreichen Auftakt.
Doch mit dem Sturm auf das Rathaus war der närrische Feiertag noch lange nicht zu Ende. Bereits am Nachmittag startete in Beverungen das bunte Treiben auf dem Kellerplatz, begleitet von lauter Musik, Tanzeinlagen der Garden und einem fröhlichen Programm für Groß und Klein. Als Höhepunkt des Tages wurden um 17:11 Uhr die neuen Tollitäten proklamiert: Prinz Florian, „der balearisch Regierende“ (Kastens), und Prinzessin Carena, „die ewig Marschierende“ (Zarnitz), übernehmen das närrische Zepter der Jubiläumssession. An ihrer Seite führen „Till, der fröhlich Kreative“ (Marx) und Prinzessin „Johanna, die glitzernd Aktive“ (Kleinschmidt) die jungen Karnevalistinnen und Karnevalisten an. Mit großem Applaus wurden zugleich die scheidenden Tollitäten verabschiedet, die sich mit einer Ehrenordenverleihung aus ihren Ämtern verabschiedeten. Sogar das WDR-Fernsehen war vor Ort und berichtete aus der Karnevalshochburg im Dreiländereck.
Der CVWB blickt mit seinem goldenen Jubiläum auf eine bewegte Vereinsgeschichte zurück: 1973 zog erstmals ein Rosenmontagszug durch Lauenförde, 1975 wurde der Verein offiziell gegründet. Seitdem entwickelte er sich zu einer festen Größe im regionalen Karneval – mit Prunksitzungen, Garden für alle Altersklassen, Rosenmontagszügen und sogar Fernsehauftritten. Trotz Rückschlägen, wie dem Brand in der Stadthalle 1996, blieb der Verein stets lebendig und traditionsbewusst. Heute zählt der CVWB über 300 Mitglieder und schreibt weiter Geschichte: Für das Jubiläumsjahr 2026 wird eine große Carneval-Party-Bootstour auf der Weser vorbereitet, bei der gemeinsam mit befreundeten Vereinen im Sommer gefeiert werden soll. Auch in der kommenden Session gibt es viele Höhepunkte. Am 18. Januar 2026 beginnt das närrische Treiben mit dem ökumenischen Carnevalsgottesdienst, gefolgt von der großen Prunksitzung am 31. Januar. Am 8. Februar übernehmen die kleinen Jecken bei der Kindersitzung das Kommando, bevor am 12. Februar die Weibercarnevalistinnen das Zepter schwingen. Der Kindercarnevalsumzug durch Lauenförde und Beverungen am 14. Februar und der große Rosenmontagszug am 16. Februar bilden traditionell die Höhepunkte der Session, die mit der Rückgabe der Rathausschlüssel am Aschermittwoch, dem 18. Februar 2026, offiziell endet.
Fotos: Thomas Kube