Höxter (TKu). Ein spektakulärer Unfall hat am Montagmorgen, 13. Oktober, in Höxter für Aufsehen, langen Stau und erheblichen Sachschaden gesorgt: Ein Schwerlastwagen mit slowakischem Kennzeichen versuchte, die Zufahrtssperren an der Weserbrücke zu durchfahren – und blieb dabei komplett stecken. Gegen 8.15 Uhr spielte sich das ungewöhnliche Szenario mitten im Berufsverkehr ab. Während Schulbusse am Bahnhof hielten und Pendler über die Weserbrücke fuhren, steuerte ein auswärtiger Lkw-Fahrer mit seinem weißen Lastzug direkt auf die massiven Betonschikanen zu, die die Zufahrt für schwere Fahrzeuge versperren.
Der Schwerlaster krachte gegen die Betonbarrieren, beschädigte Verkehrsschilder und Laternen, während die Sperren selbst dem Aufprall weitgehend standhielten. Der Lkw verkeilte sich und blockierte die Zufahrt vollständig. „Die Betonsperren haben dem Druck standgehalten, sind aber leicht verrutscht. Der Laster steckte fest, nichts ging mehr“, erklärte Polizeipressesprecher Achim Reker. Der Unfall sorgte für Verkehrschaos im gesamten Innenstadtbereich. Die Weserbrücke war bis 10.30 Uhr voll gesperrt, der Verkehr staute sich in alle Richtungen. Der städtische Bauhof rückte an, um die Schäden zu beseitigen. Auch die Polizei war mit mehreren Streifenwagen im Einsatz und nahm die Ermittlungen auf.
Glück im Unglück: Der Lkw kam noch vor den Bahngleisen zum Stehen, sodass der Zugverkehr auf der Strecke Holzminden–Höxter–Paderborn (RB 84) nicht beeinträchtigt wurde. Der junge Fahrer aus dem Ausland wurde von der Polizei zum Unfallhergang befragt und musste eine finanzielle Sicherheitsleistung hinterlegen. Nach der Unfallaufnahme und Bergung konnte der Lastzug schließlich entfernt werden. „Den Fahrer erwartet eine Ordnungswidrigkeitsanzeige“, so Reker weiter. Zusätzlich zu der Anzeige kommen auf ihn mehrere tausend Euro Sachschaden zu. Die Weserbrücke in Höxter darf schon seit Jahren nur von Fahrzeugen bis 3,5 Tonnen befahren werden. Nach der Sanierung im Vorfeld der Landesgartenschau 2023 blieb die Brücke aus statischen Gründen weiterhin für Schwerverkehr gesperrt. Lkw müssen über Lüchtringen oder Beverungen ausweichen. Entsprechende Hinweisschilder sind auf allen Zufahrtsstraßen aufgestellt. An den Betonbarrieren kam es in der Vergangenheit immer wieder zu kleineren Kollisionen. Farbspuren und Kratzer zeugen davon, dass manche Autofahrer die Enge der Zufahrt unterschätzen. Ein solches Ausmaß wie am Montagmorgen ist jedoch selten.
Foto: privat