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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten
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Informierten über digitale Währungen: Oliver Flaskämper (2.v.l.) und Hendrik Witt (2.v.r.) waren bei den Wirtschaftsjunioren Paderborn + Höxter um Michael Kaiser-Steinhoff (l.), Daniel Beermann (M.) und Jan-Philipp Borth zu Gast.

Höxter (red). Bitcoin und Blockchain: Spätestens seitdem die Kryptowährung und die dahinter stehende Technologie innerhalb weniger Tage eine wahre Wertexplosion hinlegten und in den Medien von Millionengewinnen die Rede war, kennen die Meisten zumindest die Begriffe. Was allerdings hinter der digitalen Währung steckt, wissen die Wenigsten. Das Ressort Bildung & Wirtschaft der Wirtschaftsjunioren Paderborn + Höxter hat mit der Abendveranstaltung „Bitcoin & Blockchain verstehen“ Abhilfe geschaffen. Mit den beiden Rednern Oliver Flaskämper und Hendrik Witt waren zwei Experten zu Gast im Galerie Hotel Paderborn. „Bitcoins sind für mich digitales Gold“, meinte Flaskämper. Der Unternehmer ist Vorsitzender der Bitcoin Deutschland AG und Gründer von bitcoin.de, dem einzigen regulierten Handelsplatz für Kryptowährung in Deutschland mit einem Handelsvolumen von 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2017. Den symbolischen Vergleich mit den realen Goldreserven, mit denen Staaten ihre Finanzwirtschaft absichern, zieht Flaskämper bewusst.

„Wir müssen uns endlich darüber klar werden, was Geld eigentlich ist. Es ist ein Stück Papier, dessen Wert sich aus dem ergibt, was wir dafür bekommen. Und es ist nur dann sicher, wenn wir Vertrauen haben, dass es nicht unendlich verfügbar ist. Bitcoins bieten genau das an und sind deshalb die Währung der Zukunft. Das muss in die Köpfe der Menschen und auch in die Köpfe der Politik und der Wirtschaft.“ Hinter Bitcoins und den weiteren zahlreichen bekannten Kryptowährungen stehe nämlich eine mathematische Logik und nicht das menschengemachte Kalkül einer Notenbank.

„Es gibt 21 Millionen Bitcoins, dann ist Schluss. Es sollte uns daher nicht beunruhigen, wenn der Markt mal hoch und mal runter geht. Das macht die Börse auch. Wir müssen auf die Technologie dahinter schauen. Diese ist so sicher, wie keine reale Finanzwährung der Welt“, betonte Flaskämper. Der Grund dafür sei Blockchain. Din System, das vereinfacht gesagt die Daten eines jeden Inhabers des Bitcoins unveränderlich speichert. Verkauft der Besitzer den Bitcoin dann weiter, so kann der Käufer nachvollziehen, wer den Bitcoin bereits besessen hat. „Das kann jeder, der den Bitcoin mal als Inhaber auf seinem Rechner hatte. Dieses dezentrale System sorgt für höchste Transparenz und Sicherheit, wie es sie sonst in der realen Währungswelt nicht gibt. Betrügereien sind nahezu ausgeschlossen. Beziehungsweise, wurde ein Bitcoin bereits mit betrügerischen Hintergedanken angelegt, dann kann es bis zum Ursprung zurückverfolgt werden“, so Flaskämper.

Die grundsätzliche Sicherheit von Kryptowährung durch Blockchain unterstrich auch Hendrik Witt, Rechtsanwalt in der Kölner Kanzlei Osborne und Clarke, die sich speziell um Blockchain und deren Einsatz in Unternehmen kümmert. Witt betonte aber auch, dass es in Deutschland noch viele rechtliche Hürden und Fragezeichen im Umgang mit der digitalen Währung gebe. So gehe die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht gegen Händler vor, die Kryptowährung ohne Banklizenz vertreiben. Das Kammergericht Berlin hat zuletzt allerdings einen Händler freigesprochen, weil es den Vergleich zwischen dem Handel mit Bitcoins und dem realen Bankenhandel nicht als sinnvoll ansieht.

„Da ist noch viel Klärungsbedarf. Ich hoffe, dass die Regierung endlich aufhört, das Thema stiefmütterlich zu behandeln. Denn das Potenzial und das Interesse in der Wirtschaft ist groß“, sprach Witt aus eigener Erfahrung. Speziell in den Bereichen Logistik und Energie sieht er Potenziale für Unternehmen. „Der Optimalfall wäre für mich aber, wenn der Staat die Blockchaintechnologie nutzen würde. Für Personalausweise, Urkunden, Testamente oder weitere Dokumente. Sicherer kann ein Authentifizierungssystem eigentlich nicht sein.“

Foto: Mark Heinemann

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