Höxter/Beverungen (red). Zunehmender Fachkräftebedarf, gleichzeitig sinkende Schülerzahlen sowie das Ziel der Schulen, ihren Schülerinnen und Schülern frühzeitig eine berufliche Orientierung zu bieten, bilden das Fundament für eine noch engere und verbindlichere Kooperation zwischen der Wentus GmbH und der Sekundarschule im Dreiländereck. Dies gilt insbesondere für die Industrie-Berufe, deren Fachkräftebedarf stark zunehmen wird.
Das war der Hintergrund und Gegenstand der Kooperationsvereinbarung, die am 20. Dezember in einem feierlichen, kleinen Rahmen gemeinsam unterzeichnet wurde. Ziel der Vereinbarung ist, „unentschlossenen“, aber interessierten Schülerinnen und Schülern Einblicke in Industrie-Berufe zu gewähren und sie dadurch für eine Ausbildung zu gewinnen. Gleichzeitig sollen Wege des Austausches auf „Erwachsenenebene“ stattfinden: Lehrerinnen und Lehrer sollen auf industrielle Fachkräfte stoßen, um Anforderungen der inhaltlichen Ausbildung zu kommunizieren. Fachkräfte der Wentus GmbH suchen auf der anderen Seite Schüler und Schülerinnen in ihrem Schulalltag auf und verstehen, in welchen sozialen Rahmenbedingungen potenzielle Auszubildende heute groß werden. Das erhöht das Verständnis und die Akzeptanz für „die jungen Wilden“. Auch Eltern wird die Chance gegeben, den möglichen neuen Ausbildungsbetrieb ihrer Kinder kennen zu lernen und mit Ausbildern und Personalreferenten ins Gespräch kommen. Die Erfahrung zeigt: Je mehr Eltern in die berufliche Ausbildung einbezogen werden, desto besser kann der herausfordernde Übergang von „Schule“ zu „Beruf“ gelingen.
Die Wentus GmbH ist als mittelständischer Betrieb ein idealer Arbeitgeber für junge Menschen in Ausbildung. Die Strukturen sind freundlich-familiär und neben der Vermittlung fachlicher Expertise wird großen Wert auf die Vermittlung von Werten gelegt. „Hier kennt und grüßt man sich, wenn man sich begegnet“, das ist einer der beliebtesten Leitsprüche der Ausbilder.
Die Sekundarschule im Dreiländereck ist überregional durch ihr außerordentliches Engagement in Bezug auf die Berufsvorbereitung bekannt. So war es für die Lehrerinnen Frau Hüsken und Frau Hennemann selbstverständlich, ihre Schülerinnen und Schüler während des Praktikums aufzusuchen und auch zum Unterzeichnen der Kooperationsvereinbarung „auszurücken“.
So saßen am 20. Dezember bei der Wentus GmbH der Geschäftsführer Christof Renz und Personalreferentin Antje Watermeyer nicht nur mit den beiden Vertreterinnen der Sekundarschule zusammen, auch waren Emily Mallok mit ihrer Mutter und ihrem Großvater eingeladen:
Emily Mallok ist Schülerin der Sekundarschule Beverungen und hat im Rahmen ihres zweiwöchigen Praktikums Wentus GmbH als Betrieb gewählt. Frau Mallok wünschte sich, Einblicke in die kaufmännische Arbeitswelt zu bekommen. Im Praktikum wurde ihr schnell klar, dass ein Bürojob für sie nicht in Frage kommt! Stattdessen wechselte sie zu den großen Extrusionsmaschinen, um dort zu lernen, wie man Verpackungsfolie herstellt. Frau Mallok war sofort fasziniert und führte ihr weiteres Praktikum mit großem Engagement durch. Kurz nach Beendigung des Praktikums flatterte bereits die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik im Personalbüro der Wentus GmbH ein. Die Wentus GmbH freut sich seither auf die erste weibliche Auszubildende in diesem Bereich und über den Erfolg dieser ersten Zusammenarbeit mit der Sekundarschule Beverungen.
Foto: Sekundarschule