Beverungen (rted). Ein biografisches Schauspiel über das Leben und Wirken der Wissenschaftlerin Marie Curie steht am Montag, den 15. November 2021 auf dem Spielplan der Kulturgemeinschaft in Beverungen. Vorstellungsbeginn ist um 20 Uhr in der Stadthalle. Zuvor wird um 19:15 Uhr ein kostenloser Einführungsvortrag angeboten.

Sie war Europas erste Doktorin der Naturwissenschaften. Sie war Frankreichs erste Professorin. Sie war die erste Frau, die einen Nobelpreis bekam und der erste Mensch, der noch einen zweiten erhielt. Albert Einstein würdigte sie als seine „trotzige Schwester“ mit einer „Stärke und Lauterkeit des Willens, von einer Härte gegen sich selbst, von einer Objektivität und Unbestechlichkeit des Urteils, die selten in einem Menschen vereinigt sind.“

Marie Curie war in vielem ihrer Zeit voraus und bahnte sich ihren Weg in die Männerwelt der Wissenschaft. Als Frau bestand sie öffentlich auf ihren Anteil an der gemeinsamen Forschung mit dem Ehemann. Als Witwe leistete sie sich eine Affäre mit einem jüngeren Mann und vermutlich eine Beziehung mit einer Frau. Und als Mutter zog sie zwei emanzipierte Töchter groß. Sie prägte eine ganze Forscherinnendynastie, die über Jahrzehnte weiterwirkte. Marie Curie, die als Maria Sklodowska am 7. November 1867 in Warschau geboren wurde, gilt bis heute als Ikone, als Vorzeigeforscherin und Kämpferin gegen Widerstände in einer von Männern dominierten Welt. Sie musste tiefe Krisen meistern.

Die Schlimmste nach dem plötzlichen Unfalltod ihres Mannes Pierre. Dieser unfassbare Verlust warf sie nieder. Ausgebrannt und einsam glaubte sie, nicht mehr weiterleben zu können. Aber sie kämpfte sich immer wieder auf die Füße, arbeitete noch härter und übernahm sogar den Lehrstuhl ihres verstorbenen Mannes. Welche innere Kraft, welche unbändige Neugier auf Wissen und Forschung haben diese außergewöhnliche Frau angetrieben? Die gemeinsame Forschungsarbeit mit Pierre Curie und ihre eigenen Entdeckungen gelten bis heute als Meilensteine der Kernphysik.

Maria Sklodowska-Curie widmete ihr Leben der Wissenschaft, schonungslos gegen sich selbst. Marie und Pierre Curie veröffentlichten ihre Forschungsergebnisse unentgeltlich. Persönlicher Gewinn war nie das Ziel, ihr Wissen sollte der Menschheit dienen. So hat es Marie auch nach dem Tod ihres Mannes bis zu ihrem eigenen Ende gehalten. An den Fronten des Ersten Weltkriegs war sie mit einem Röntgenmobil unterwegs, wollte Leben retten und musste doch so viel Tod und Elend ertragen.

Marie Curie war eine engagierte Europäerin, arbeitete für den Völkerbund und setzte sich für Frieden, Freiheit und Gleichberechtigung ein. Zu verhindern, dass auch aufgrund ihrer wissenschaftlichen Erkenntnisse die fürchterlichste Waffe der Menschheit, die Atombombe, entwickelt wurde, war ihr nicht mehr vergönnt.

Im Sommer 1934, am 4. Juli, endete das außergewöhnliche Leben von Marie Curie. In einem Schweizer Sanatorium erlag sie, von Strahlung geschwächt, einer "perniziösen Anämie" (Blutarmut).

Mit Mmarie Curie setzt das Ensemble von „theaterlust“ nach den INTHEGA Preisen für DIE PÄPSTIN und HILDEGARD VON BINGEN – DIE VISIONÄRIN die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Autorin Susanne Felicitas Wolf fort. Auch das neue Schauspiel erzählt wieder von einer starken Frau und ihrem bedingungslosen Leben am Limit. Und natürlich ist Anja Klawun die Schauspielerin, die dieser einzigartigen Kraft Gesicht und Stimme gibt.

Karten für den Theaterabend sind im Kulturbüro im Service-Center Beverungen, Weserstr. 16 (Tel. 0 52 73 / 392 223) und in allen angeschlossenen Vorverkaufsstellen erhältlich. Für weitere Informationen ist die Kulturgemeinschaft auch im Internet unter www.kulturgemeinschaft-beverungen.de und auf Facebook zu erreichen. Einlass ist nur mit 3G-Nachweis und mit medizinischer Gesichtsmaske (OP- oder FFP2-Maske) möglich. Die Bestuhlung erfolgt im Schachbrettmuster, d.h. pro gebuchtem Sitzplatz bleibt zu allen Seiten ein Sitzplatz frei.

Foto: Hermann Posch