Höxter (r). Aus dem Programm der Städtebauförderung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen gehen insgesamt 5.300.000 Millionen Euro an die Stadt Höxter. Diese gute Neuigkeit überbringt der Landtagsabgeordnete Matthias Goeken. „Damit möchte das Land NRW die Attraktivität des ländlichen Raumes als Wohn- und Wirtschaftsstandort  stärken und unterstützen“, begründet er die Zusage der Fördermittel.

Aus den bewilligten Finanzmitteln soll die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes, der Weserpromenade und ihrer Zugänge zur Innenstadt (Lichtkonzept), das Hof- und Fassadenprogramm sowie der Abriss des Bahnhofsgebäudes realisiert werden.

Zur Landesgartenschau 2023 werden viele Orte in der Stadt eine wesentliche Aufwertung erfahren. Ziel ist es, die städtebauliche Situation zu verbessern, die Lebensqualität für Bürgerinnen und Bürger zu steigern und Höxter als Tourismus- und Wirtschaftsstandort stark zu machen – und das auch über 2023 hinaus.

Die stadtseitige Promenade bietet heute ein verbesserungsbedürftiges Bild, wird den Ansprüchen einer Stadt am Fluss nicht gerecht und weist erhebliche gestalterische sowie funktionale Mängel auf. Eine Zugänglichkeit zum Wasser ist im gesamten Stadtbereich des Weserufers unmöglich, die verfügbare Wegebreite führt in den stark frequentierten Zeiten von April bis Oktober zu erheblichen Konflikten zwischen „rollendem“ Verkehr und Fußgängerverkehr. Durch die kontinuierliche Zunahme an E-Bikes wird dieser Konflikt durch die ansteigenden Geschwindigkeiten weiter verschärft. Abgesehen von einzelnen sehr in die Jahre gekommenen Bänken fehlen Aufenthaltsangebote vollständig. Die Bepflanzung mit Fassung von alten Bahnschwellen entspricht nicht dem gewünschten Erscheinungsbild einer auf Tourismus ausgelegten Altstadt. Die Verbindungen zwischen der Altstadt und dem Weserufer laden nicht zum Durchqueren ein und behindern durch ihre Ausgestaltung die Vernetzung der historischen Altstadt mit dem Weserufer als wichtigen städtebaulichen Anreiz.

„Mit den zur Verfügung gestellten Mitteln soll die neue Stadtpromenade den künftigen Anforderungen einer modernen Stadtgesellschaft gerecht werden, indem die Zugänglichkeit zum Wasser ermöglicht wird, Nutzungskonflikte zwischen Radfahrenden und Fußgängern entschärft werden und die Auffindbarkeit und Vernetzung der historischen Altstadt mit der Uferpromenade verbessert wird“, stellt Claudia Koch, Baudezernentin und Geschäftsführerin der Landesgartenschau gGmbH heraus.

Neben der neuen Stadtpromenade stellt vor allem das Gebäude des Bahnhofes mit seinem Vorplatz heute keine attraktive Visitenkarte für die Stadt Höxter dar. „Darüber herrscht bei den Bürgern Einigkeit und wird immer wieder bei den durchgeführten Bürgerschaftsbeteiligungen zur Landesgartenschau, aber auch im Rahmen des Stadtspaziergangs als Grundlage für die Fortschreibung des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes genannt“, erläutert die Baudezernentin Claudia Koch. Außerdem mangele es an Aufenthaltsqualität und an einer ansprechenden Verbindung mit der historischen Altstadt.

Besonders wichtig ist die Tatsache, dass während der Landesgartenschau 2023 der Haupteingang zum Ausstellungsgelände unmittelbar am Bahnhof liegt, so dass der Bahnhof und sein Umfeld dem Gast als erster Eindruck vermittelt werden. Daher ist hier eine Veränderung des Areals von besonderer Wichtigkeit. Auch die Durchgänge zum Wall und dem Weserufer sollen ins rechte Licht gerückt werden.

Zurzeit stellen das Bahnhofsgebäude und sein Umfeld keine Einladung für Gäste, die Stadt zu erkunden, dar. Außerdem fehlen moderne Vernetzungselemente für einen zukunftsfähigen Mobilitätsknotenpunkt.

Foto: Stadt Höxter

 

Zusätzlich wird die Anbindung des beliebtesten Radweges Deutschlands an die Altstadt Höxter durch die trennende Wirkung des Bahndamms eingeschränkt und durch die mangelhafte bzw. städtebaulich nicht vorhandene Verbindung des Bahnhofsvorplatzes mit dem Radweg erheblich verstärkt.

 

Mit den nun zugesagten finanziellen Mitteln sollen der Bahnhof und sein Umfeld zu einem modernen, funktional und gestalterisch attraktiven Mobilitätsknotenpunkt der Zukunft entwickelt werden. Der Bahnhofsvorplatz soll nicht ausschließlich an technischen Erfordernissen der Verkehrsträger orientiert werden, sondern soll auch städtebaulich als Platz wahrgenommen werden, der Aufenthaltsqualität aufweist.

 

Bürgermeister Daniel Hartmann sieht in der Zusage der Fördergelder einen “Mutmacher, vor allem in den derzeit schwierigen Zeiten für Kleinstädte. Somit können wir unseren Stadtkern weiter entwickeln und auf lange Sicht für lebenswerte Quartiere in Höxter sorgen.“ Die Kommunen seien derzeit stark gefordert. „Daher stellen die zugesagten finanziellen Mittel im Rahmen der Städtebauförderung gerade jetzt ein wichtiges Zeichen dar, die auch als Impulsgeber für Solidarität und Zusammenhalt wirken können“, ist sich Daniel Hartmann sicher.

Das Städtebauförderungsprogram 2021 mit einem Gesamtvolumen von rund 368 Millionen Euro wird aus Mitteln der Landes Nordrhein -Westfalen, des Bundes und der Europäischen Union finanziert und unterstützt 294 Projekte der Stadtentwicklung in 214 Städten und Gemeinden des Landes.