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Donnerstag, 21. November 2024 Mediadaten
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Höxter (TKu). In drei Wochen ist die Landesgartenschau 2023 seit einem Jahr zu Ende. Das neue Buch zur Landesgartenschau „Unser Sommermärchen“ lässt die LGS ein Jahr danach noch einmal Revue passieren. Darin kommen unter anderem die Menschen zu Wort, die maßgeblich und tagtäglich dazu beigetragen haben, dass es auch ein Sommermärchen geworden ist. Die Landesgartenschau 2023 in Höxter war nicht nur ein florales Highlight, sondern auch ein Erlebnis der besonderen Art für viele Menschen – darunter auch Annemarie Berghoff. Auf einen Kaffee mit … Annemarie Berghoff, alias „Elfe Holli“, der auch eine Doppelseite in dem neuen LGS-Buch gewidmet ist.

„Als Holli war ich der Star auf der Landesgartenschau und das fand ich richtig super!“ Mit diesen Worten beschreibt Annemarie Berghoff aus Höxter, 30 Jahre jung, ihr Mitwirken während der Landesgartenschau in Höxter. Die gebürtige Ostwestfälin kam nach dem Studium in Paderborn und Bielefeld nach einem kurzzeitigen Umweg über Bonn nach Höxter. „Ich wollte schnell wieder zurück, denn mein Herz schlägt für Ostwestfalen“, betont die 30-Jährige, die beruflich als Regierungsbeschäftigte bei der Kreispolizeibehörde Höxter im Bereich der Kriminalprävention arbeitet. Sie sei im Januar 2023 „blind“ nach Höxter gekommen, ohne viel von der Kreisstadt an der Weser zu wissen. Auch habe sie nichts vor der bevorstehenden Landesgartenschau gewusst, erst während ihrer Wohnungssuche in Höxter sei sie darauf aufmerksam gemacht worden. Frei nach ihrem Motto: „Nicht nur dabei, sondern mittendrin“, habe sie sich darüber sehr gefreut und nach einem Tipp ihres Arbeitskollegen dann auch um die Besetzung der Elfe Holli beworben. Ihr Arbeitskollege habe nur zu ihr gemeint, die Rolle würde perfekt zu ihr passen.

Wer Annemarie Berghoff kennt, der weiß, dass sie ein Musterbeispiel dafür ist, sich in einer neuen Umgebung schnell zu integrieren. Und das ging laut Annemarie auch diesmal wieder sehr gut. Die Höxteraner hätten es ihr aber auch sehr leicht gemacht, wie sie berichtet und dafür ist sie den Menschen in Höxter auch wirklich dankbar. Im Februar 2023, wenige Wochen vor Beginn der Landesgartenschau, wurde Annemarie die positive Entscheidung mitgeteilt, dass sie eine von mehreren Holli-Besetzungen ist, worüber sie sich sehr gefreut habe. Kurze Zeit später erfolgte die Kostümanprobe. Das Elfenkostüm habe sich wie eine zweite Haut angefühlt, so die 30-Jährige, die im Kostüm am liebsten sofort das Gelände aufgesucht hätte. Am 20. April startete die Landesgartenschau und kurze Zeit später ging es auch für Annemarie los im Elfen-Kostüm. „Die ersten Tage der LGS waren die schönsten Tage, weil es noch nicht so heiß und alles noch sehr neu war. Anfangs sind hauptsächlich Einheimische dort gewesen, was sich aber in den nächsten Wochen änderte. Ich habe die wildesten Akzente dort kennengelernt.“, so Annemarie. „Ich hatte das Gefühl, dass die Menschen zu den heißen Zeiten müder und nicht so ´Holli-Affin´waren“, ergänzt Berghoff, die zumeist an den Thementagen und den Wochenenden als Holli eingebunden gewesen ist. Teilweise hat sie die Rolle der Holli bis zu fünf Stunden am Tag und mehr gespielt und das mit voller Überzeugung. Immer mal wieder habe sie länger als üblich die Holli gespielt, weil sie so sehr gefragt war. Explizit erinnert sie sich dabei an ein kleines Mädchen, die sich wie eine Schneekönigin gefreut habe, Holli kurz vor Parkschließung noch einmal sehen zu dürfen.

Als Elfe Holli war sie ein Star auf dem LGS-Gelände. Jeder habe sie geliebt und wollte ein Foto mit ihr machen, so die 30-Jährige. Doch als Person hätten sie selbst die Freunde, Bekannte oder die eigenen Kollegen nicht immer erkannt. Nach dem Ablegen der Elfen-Kleidung war sie „nur noch eine normale Besucherin auf dem Gelände“, wie sie erklärt. Plötzlich habe sie niemand mehr erkannt und sich um sie gerungen. „Das fühlte sich dann irgendwie komisch an“, meint die 29-Jährige mit einem Augenzwinkern. Für sie ebenfalls nicht gut Erinnerung geblieben der Besuch der Maus von der „Sendung mit der Maus“. „Da war ich komplett abgeschrieben als Maskottchen – im Gegensatz zur Maus“, so Annemarie, und das ebenfalls noch einmal mit einem Augenzwinkern. In besonders guter Erinnerung geblieben ist ihr eine Begegnung während des ersten Maifeiertages, als ein Floß mit jungen Feiernden auf der Weser vorbeigetrieben ist, welche sie als Holli mit den Worten „Go Holli Go“ angefeuert haben. Annemarie hat dann zu deren Musik mitgetanzt und sich sehr darüber gefreut. Als Elfe Holli hat sie viele Besucherinnen und Besucher glücklich gemacht und ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. „Manchmal wusste ich aber nicht, wen ich mehr glücklich gemacht habe, wenn ich für ein Foto bereit stand – die Kinder oder die erwachsenen, zum Teil älteren Herren, bei denen das Herz plötzlich zehn Jahre jünger war, als sie sich mit mir fotografieren ließen. Die waren zumeist ´hin und weg - regelrecht beflügelt´“, sagt Annemarie, die hinzufügt: Einige sympathische Besucher hätten ihr auch Getränke und Essen angeboten. Das konnte sie auch gut gebrauchen, denn auf dem Gelände hat sie so einige Kilometer bewältigen müssen. „An einem Tag sind schon mal 15 Kilometer zusammengekommen. Ich habe ja alles mitgemacht und vom Pier 1 bis in den Weserbogen gelaufen, Boot oder aber Bimmelbahn mitgefahren“, sagte Annemarie Berghoff. Menschen, die vermutlich aufgrund des Wetters oder wegen der langen Laufwege muffelig drauf waren, seien bei Holli regelrecht „aufgeblüht“, denn „diese Figur war stets ein Sonnenschein, die immer mit Freude wahrgenommen wurde“, meinte Berghoff. "Mein größter Fan war übrigens der Kapitän der Weserflotte", munkelt Annemarie lächelnd. Auch ihm und den anderen fleißigen Elferinnen hat Holli oft den Arbeitstag versüßt.

Ihr Lieblingsplatz auf dem Landesgartenschau-Gelände? „Beim großen Weinfass als Sitzgelegenheit, etwas abgelegen vom Trubel, direkt an der Weser“, so die junge Neu-Höxteranerin. Seltener sei sie im „Rentnergarten“ gewesen, wie sie den Remtergarten scherzhaft bezeichnete. Weil sie für ihr liebstes Hobby „Postcrossing“ eine eigene Postkarte von sich als Holli angefertigt hatte, gab es auch positive Feedbacks, so wie bei einem Postcrosser aus Köln, der sie deswegen angeschrieben hatte. Beim Postcrossing tauscht man Postkarten in der ganzen Welt mit unbekannten Teilnehmenden aus. So ist Annemarie auch mit ihrem Foto als Holli auf ihren eigenen Postkarten in die ganze Welt geflogen.

Obwohl ihr die Rolle als Holli am besten gefallen hat, so wirkte Annemarie auch bei anderen Projekten mit, wie beispielsweise bei dem hochkarätigen Kulturprogramm „Cristal Palace“ mit dem Kronleuchter oder bei „Vogue“ mit dem schwimmenden Riesenrad auf dem Godelheimer Freizeitsee. Bei beiden Events gehörte sie zum Ensemble mit dazu und hat in tagelanger Arbeit kreative Choreografien eingeübt oder selbst gestaltet. Die Veranstaltung „Vogue“ am Freizeitsee habe ihr am besten gefallen, weil sie den See und Wasser generell besonders liebt und sich hier stärker einbringen konnte. „Ich vermisse die Holli-Rolle schon sehr und würde das Kostüm sofort wieder anziehen“, heißt es von Annemarie, die zum Abschluss ergänzt: „Holli war der komplette Kontrast zu meinem beruflichen Leben, wo es weniger freudig zugeht und das hat mir persönlich den perfekten Ausgleich beschert“.

Foto/Repro: Thomas Kube

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