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Montag, 18. November 2024 Mediadaten
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Michael Stotter und Sven Nadolny (v.l.) mit der Insektenlupe schauen, wo es brummt und summt

Höxter (TKu). Wie können landwirtschaftliche Flächen mit Naturschutz kombiniert werden, um die Artenvielfalt der Insekten und Vögel zu fördern? Wie kann man dies nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen umsetzen? Dazu sind Michael Stotter und Sven Nadolny von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft zur Landesgartenschau ( LGS) nach Höxter gereist, um interessierte Landesgartenschau-Besucher und Landwirte zu beraten. Das Interesse der Menschen war groß, wie man den Naturschutz nützlich in die heutige Landwirtschaft einbringen kann, hinsichtlich der neuesten Erkenntnisse. Michael Stotter und Sven Nadolny arbeiten eng mit den Landwirten zusammen. Sie sehen sich als Bindeglied zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Neben einer Schaufläche mit Blühstreifen haben sie ihren Pavillon auf dem LGS-Gelände in Corvey aufgeschlagen. Hier kann man es summen und brummen hören, denn hier ist „schwer was los und die Artenvielfalt groß“, meinen die beiden Experten.

Neueste Forschungsergebnisse aus England und auch aus dem sogenannten F.R.A.N.Z.-Projekt der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft mit Demonstrationsbetrieben beispielsweise in Halle (Kreis Gütersloh) zeigen die Vorteile eines Insektenwalls auf, um Bienen und Co. zu schützen und zu fördern. Auf der Landesgartenschau kann man sehen, wie so ein Wall aussieht. Dieser sei leicht anzulegen und zeige Puncto Naturschutz große Wirkung für den Erhaltung der Artenvielfalt. Ein Insektenwall bietet Nahrung und Unterschlupf für Wildbienen, Käfer oder Schmetterlinge. „Eine Möglichkeit, sie anzusiedeln und zu schützen“, meinen Nadolny und Stotter.

„Durch solch einen Wall erhöht der Landwirt die Strukturvielfalt in der Feldflur zusätzlich“, erklärt Nadolny. Im Bereich des Insektenwalls bestehe ein unterschiedliches Mikroklima, das für die unterschiedlichen Insekten von großem Wert ist. „Es geht darum, dauerhaft und ganzjährig verfügbare Lebensräume für Insekten, Wildarten und Vögel als Nahrungs-, Brutraum und zur Deckung zu gestalten“, erläutert Stotter. Vielversprechend klingen auch die Erfahrungen aus dieser Forschung: Gut für Insekten und Landwirtschaft, denn Blühstreifen in Kombination mit den Insektenwällen helfen den nützlichen Bestäubern was eine ´Win-win-Situation´ bedeutet“, wie Michael Stotter und Sven Nadolny erklären. Mit den neuesten Erkenntnissen könne für den Artenschutz viel erreicht werden, damit die Vielfalt der Natur auch in Zukunft erhalten bleibt, so Nadolny von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft.

Die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft ist eine gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Münster. Im November 2005 wurde sie vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband e.V. gegründet, um gemeinsam mit Naturschutz und Landwirtschaft neue Wege zur Bewahrung und Entwicklung der Kulturlandschaft in Westfalen-Lippe zu gehen. Im Jahr 2006 nahm die Stiftung ihre Arbeit auf und konnte seitdem in zahlreichen Projekten ihre Gründungsidee „Naturschutz mit der Landwirtschaft“ verwirklichen. Die intensive Zusammenarbeit der Stiftung mit der Landwirtschaft, dem Naturschutz und allen beteiligten Behörden ist ein wesentliches Merkmal ihrer Arbeit. Dies spiegelt sich auch in der Gremienzusammensetzung der Stiftung. Entsprechend sind dort Vertreter der Landwirtschaft, der Naturschutzverbände, der unteren und höheren Landschaftsbehörden, des LANUV NRW, des Dachverbands der biologischen Stationen, von Hochschulen sowie des Städte- und Gemeindebundes repräsentiert.

Fotos: Thomas Kube

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