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Dienstag, 26. November 2024 Mediadaten
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Höxter (red). Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann hatte den Landtagsabgeordneten Matthias Goeken zu einem Gespräch ins Stadthaus eingeladen. Gemeinsam mit der Stabsstelle Familie und Gleichstellung, Claudia Pelz-Weskamp, wurde ausführlich über Problemfelder, die Familien betreffen, gesprochen.

So ging es selbstverständlich gleich zu Beginn um den Mangel an Betreuungspersonal in Höxters Kitas und die damit zusammenhängende Reduzierung der Betreuungszeit. „Uns erreichten verärgerte Anrufe berufstätiger Eltern, die auf die vertraglich vereinbarte Kinderbetreuung angewiesen sind. Das macht mir Sorgen“, betont Daniel Hartmann. Steigende Personal- und Energiekosten, fällige Investitionsmaßnahmen für Gebäudesanierung und Klimaschutz haben zur Folge, dass einige Träger eine auskömmliche Finanzierung des Kitabetriebs nicht mehr sicherstellen können. „Die Stadt Höxter sieht sich immer mehr in der Pflicht, Anteile der vom Kita-Betreiber zu tragenden Betriebskosten zu übernehmen und somit unseren städtischen Haushalt zusätzlich zu belasten“, erläutert Daniel Hartmann die Situation. Hinzu kommt die überaus unglückliche Situation, dass Träger kein Personal mehr rekrutieren können, denn es gibt schlichtweg nicht genügend Erzieherinnen und Erzieher auf dem Arbeitsmarkt. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung fehlen in NRW rund 24.000 Erzieherinnen und Erzieher. Die Landesregierung hat mit dem „Sofortprogramm Kita“ reagiert. Dieses Programm entlastet die aktuelle Situation jedoch kaum. Matthias Goeken stellt sich eine sofortige, wenn auch noch nicht umfassende Entlastung so vor: „Es sollten Verwaltungskräfte in Kitas eingestellt werden, die den Großteil der Verwaltungstätigkeiten übernehmen. Somit kann sich das pädagogische Fachpersonal ausschließlich auf die Förderung und Betreuung der Kinder konzentrieren.“ Ferner plädiert er dafür, dass die in die Jahre gekommenen Kitas eine finanzielle Unterstützung seitens des Landes NRW erhalten, um die Gebäude zu sanieren und Maßnahmen des Klimaschutzes umsetzen zu können. Auch für unentgeltliche Mittagsmahlzeiten für jedes Kita-Kind möchte er sich einsetzen.

Ein weiteres Thema in der Gesprächsrunde waren die steigenden Sach- und Personalkosten der Beratungsstellen für von Gewalt betroffene Frauen. Daniel Hartmann macht deutlich: „Ich befürchte, dass die hier dringend vor Ort benötigte Beratungsstelle in finanzielle Schieflage geraten könnte, wenn nicht eine auf Dauer auskömmliche Finanzierung durch das Land sichergestellt wird. Erst die vor wenigen Wochen vorgestellte Kriminalstatistik des Kreises Höxter zeigt einen Anstieg der häuslichen Gewalt und somit die Notwendigkeit, den Bestand solch einer Beratungsstelle zu sichern.“ Matthias Goeken versicherte, die vorgetragene Befürchtung in seine Arbeit im Landtag einfließen zu lassen.

Als letzten Punkt sprachen Herr Hartmann und Frau Pelz-Weskamp ein Thema an, das bisher kaum in der öffentlichen Diskussion angekommen ist. Durch die Corona-Pandemie erfuhren die Studierenden erhebliche Einschränkungen im Vorlesungsbetrieb. So gab es, vor allem zu Beginn der Pandemie, Ausfälle von Vorlesungen und Seminaren infolge des noch nicht funktionierenden digitalen und hybriden Lehrbetriebs an zahlreichen Hochschulen und Universitäten. All dies zieht zusätzlich zu absolvierende, nicht eingeplante Semester nach sich und hat zur Folge, dass Regelstudienzeiten überschritten werden. Frau Pelz-Weskamp weist darauf hin: „Für die unterhaltspflichtigen Eltern bedeutet dies eine längere Zahlung der Miet- und Lebenshaltungskosten für ihre studierenden Kinder“. Dem Bürgermeister ist dieses Thema wichtig, denn Höxter ist Hochschulstandort und Wohnort von zahlreichen Eltern, die ihre studierenden Kinder finanzieren. Er stellt klar: „Familien, die ihre studierenden Kinder vollumfänglich während ihres Studiums finanzieren, dürfen von der Landesregierung nicht vergessen werden, denn sie sind ein große Stütze bei der zukünftigen Bereitstellung von gut ausgebildeten Fachkräften.“ Auch diesen Punkt wird Matthias Goeken mit nach Düsseldorf nehmen. Abschließend waren sich alle drei Gesprächspartner einig, dass die Belastungen und Sorgen der Familien einer ganz besonderen Beachtung und politischen Unterstützung bedürfen.

Foto: Stadt Höxter

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