Brenkhausen (red). Das umfangreiche Veranstaltungsprogramm anlässlich des Jubiläums 1200 Jahre Brenkhausen neigt sich dem Ende, trotzdem gibt es zum Jahresende noch einige interessante Veranstaltungen. So findet am Donnerstag, dem 24. November für alle Interessierten um 19:00 Uhr ein Vortrag über das ortsprägende Kloster Brenkhausen mit dem Titel „Die Nonnen und ihre Männer“ statt. Frau Dr. Margit Mersch wird die Zuhörerschaft ins 13. und 14. Jahrhundert entführen und berichten, wie und wer im Mittelalter im Kloster Brenkhausen lebte, arbeitete und betete. Die Referentin aus Göttingen hat sechs Jahre lang das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Vallis Dei in Brenkhausen archäologisch untersucht. Von dem heutigen Klosterkomplex stammen aus der Gründungszeit des 13. Jahrhunderts lediglich noch die Kirche und der Ostflügel des Klausurgebäudes – das heutige Katholische Pfarrheim des Ortes. Dies ist eine Seltenheit. Die übrigen Teile des Gebäudes datieren aus dem 18. Jahrhundert. Sie bilden heute das Koptisch-Orthodoxe Kloster.
In zehn Grabungskampagnen zwischen 1989 und 1995 untersuchte Dr. Margit Mersch den ursprünglichen mittelalterlichen Baubestand des Klosters. Sie hat neben den Funden und Befunden aus den Ausgrabungen rund 300 mittelalterliche Urkunden und Akten zu Rate gezogen, um die Gründungsumstände und das soziale Umfeld des Konvents zu klären. Demnach bildeten jeweils 30 bis 40 Frauen den Nonnenkonvent des Klosters Brenkhausen im Spätmittelalter. Sie waren zwar die wichtigste, nicht aber die einzige Gruppe, die das Klosterareal bewohnte. Laienschwestern und -brüder sowie ein Mönche oder Priester, der Propst, Mägde, Knechte und eventuell auch Pfründner gehörten mit zu der Gemeinschaft, deren materielle wie geistige Lebens- und Arbeitswelt im einstündigen Vortrag vorgestellt werden.
Über die Ergebnisse der langjährigen Ausgrabungen verfasste Frau Dr. Mersch ihre Dissertation mit dem Titel „Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Vallis Dei in Brenkhausen. Untersuchungen zur Architektur und Geschichte eines Zisterzienserinnenkonvents im 13. und 14. Jahrhundert“, die in einem gleichnamigen Buch vom LWL im Rahmen der Denkmalpflege und Forschung in Westfalen veröffentlicht wurde.
Die Veranstaltung wird organisiert von Claudia Pelz-Weskamp und Hermann Welling in Kooperation mit der Leitung der Katholischen öffentlichen Bücherei Brenkhausen, Ursula Pauly und Pastor Tobias Spittmann vom Pastoralverbund Corvey. Der Eintritt ist frei.
Der Vortrag wird vom Kreis Höxter sowie von der Stadt Höxter finanziell gefördert.
Veranstaltungsort ist die Bücherei im Pfarrheim Brenkhausen/Kloster, Propsteistraße 1 gegenüber Bäcker Balke. Achtung, bitte nicht mit dem Eingang zum Koptisch-Orthodoxen Kloster verwechseln.
Foto: F. Vieth