Höxter (lbr). Unsere Redaktion hat den Kandidaten für das Amt des Landrates des Kreises Höxter fünf Fragen gestellt. Jeden Tag werden wir eine der Fragen mit den Antworten der Bewerber veröffentlichen. Unsere Redaktion hat alle Kandidaten angeschrieben. Fristgerecht zurückgemeldet haben sich Michael Stickeln (CDU), Helmut Lensdorf (SPD), Martina Denkner (Grüne) und Peter Eichenseher (AfD).
Die vierte Frage lautet: Wie stehen Sie zur wirtschaftlichen Entwicklung im Kreis – Wo wollen Sie hier Ihren Fokus setzen?
Peter Eichenseher: Um Lebensstandard, Wohlstand und gute Lebensbedingungen zu erhalten, brauchen wir im Kreis Höxter gezieltere Wirtschaftsförderung, schnellere Wohnungsbauförderung und kluge Entbürokratisierung.
Michael Stickeln: Die wirtschaftliche Entwicklung im Kreis Höxter ist für mich ein zentrales Thema, weil unsere Unternehmen das Rückgrat unserer Heimat bilden. Bereits heute hat der Kreis Höxter die, zum Teil mit großen Abstand, niedrigste Arbeitslosenquote in ganz OWL.
Wir haben ein starke Mischung aus kleinen und mittleren Betrieben, Handwerksunternehmen und auch großen Arbeitgebern, die viele sichere Arbeitsplätze bieten und weit über die Region hinaus, teilweise weltweit, sehr erfolgreich sind. Meine Aufgabe sehe ich darin, allen die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu bieten. Dazu gehören ausreichend Gewerbeflächen, schnelle Genehmigungen und eine Verwaltung, die Dienstleister und nicht „Bremser“ ist. Eine wichtige Herausforderung der kommenden Jahre ist die Unternehmensnachfolge. Viele Betriebe stehen vor einem Generationenwechsel. Hier müssen wir den Übergang erleichtern und für unbürokratische Lösungen sorgen, damit Arbeitsplätze im Kreis gesichert bleiben.
Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf der Energiewende als wirtschaftliche Chance. Der Kreis Höxter ist auf dem Weg, eine der wichtigsten Energieregionen Deutschlands zu werden. Das stellt uns vor Herausforderungen, schafft aber auch Wertschöpfung und Arbeitsplätze - sowohl für Handwerksbetriebe als auch für unsere größeren Unternehmen. Mein Ziel ist, diesen Prozess gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu gestalten, so dass er Akzeptanz findet und unsere Region wirtschaftlich stärkt. Dazu kommt die Digitalisierung. Unternehmen brauchen flächendeckendes Glasfaser, stabiles Mobilfunknetz und Unterstützung beim Einsatz neuer Technologien; auch Künstlicher Intelligenz. Hier will ich die Entwicklung gemeinsam mit unserer Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter (GfW) weiterentwickeln, um Betriebe zu vernetzen und gezielt Fördermittel einzuwerben. So schaffen wir eine wirtschaftliche Entwicklung, die den Menschen vor Ort zugute kommt, Arbeitsplätze sichert und neue Perspektiven eröffnet.
Helmut Lensdorf: Hier nenne ich meine Programmpunkte stichwortartig:
Erstens: Wirtschaftsförderung: • Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten • Förderung von Innovation und Technologietransfer • Schaffung und Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen
Zweitens: Die Standortattraktivität erhöhen: • Sichtbarkeit der Region als Kompetenzzentrum • Ansiedlung neuer Unternehmen und Fachkräfte
Drittens: Kooperation und Wissenstransfer ermöglichen: • Austausch zwischen Unternehmen, Hochschulen und Verwaltung • Gemeinsame Projekte und Förderanträge • Unterstützung bei Unternehmensnachfolge: Betriebe in gute Hände geben. Nachfolge sichern!
Martina Denkner: Der Kreis Höxter prosperiert! Das sieht man sofort, wenn man hier über Land fährt. Der Ausbau der Windenergienutzung spült Geld in den Kreis: Das liegt an der Wertschöpfungskette: 55% der Gesamtkosten einer Windenergieanlage können als Invest in der Region gehalten werden. Bei den in der Regel zugrunde gelegten 20 Jahren Betriebsdauer kann man eine eine jährliche volkswirtschaftliche Wertschöpfung pro Anlage von rund 700.00 € erreichen - in 20 Jahren sind das 14 Mio. €. Aus dieser Wertschöpfung in der Region ergeben sich Gewerbesteuern, die den klammen Kommunen zugute kommen.
Und obendrauf kommt das Bürgerenergiegesetz der schwarz-GRÜNEN Landesregierung von 2023: Betreiber von Windenergieanlagen müssen den Standortgemeinden und den Anliegenden eine Beteiligung anbieten: Geschäftsanteile oder vergünstigte Stromangebote oder ähnliches. Kommt da nichts, sind sie gezwungen 0,2ct/kWh an die Stadt abzuführen. Bei Energieerträgen von 10-14 Mio. kWh/a kommen da Beträge zusammen, die locker über 20.000€ liegen, pro Jahr und pro Anlage. Und das ist cash für die Kommune!