Höxter (red). Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Höxter geht rückwärts: 17 % der Grundschüler verlassen die Stadt, und die neue Realschule Plus verzeichnet ein Schülerminus von fast 20 %. Die SPD Höxter sieht darin ein ernstzunehmendes Problem und benennt zwei zentrale Ursachen für diese Entwicklung: die innere Differenzierung sowie die unsichere Nachmittagsbetreuung der Jahrgangsstufen 5 und 6.
Laut dem nordrhein-westfälischen Schulgesetz (§ 132) muss die Realschule Plus "binnendifferenzieren", was bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler mit Realschul- und Hauptschulniveau gemeinsam unterrichtet werden. Dies geschehe jedoch unter schlechteren Bedingungen als zuvor an der Sekundarschule, da die Lehrerausstattung erheblich geringer sei.
Erschwerend komme hinzu, dass laut der Schulleiterin in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses noch kein aktualisiertes pädagogisches Konzept vorliege. Das sorge bei vielen Eltern für Verunsicherung und veranlasse sie dazu, ihre Kinder an anderen Schulen anzumelden.
Unsichere Nachmittagsbetreuung
Mit dem schrittweisen Auslaufen der Sekundarschule verschlechtere sich auch die Nachmittagsbetreuung. Bisher stellte die Sekundarschule mit ihrem gebundenen Ganztagskonzept das Rückgrat der Betreuung dar. Zusätzlich konnte durch das Programm "Geld oder Stelle" Lehrkapazität in Betreuerstellen umgewandelt werden. Mit dem Wegfall dieser Strukturen gebe es jedoch keine klare Lösung für eine gesicherte Nachmittagsbetreuung, was Eltern weiter verunsichere.
SPD fordert schnelles Handeln
Lydia Dabringhausen, Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes Höxter, fordert nun die schnelle Entwicklung eines pädagogischen Konzepts für die Realschule Plus. Gleichzeitig müssen Verwaltung und Politik trotz Haushaltssicherug dringend finanzielle Mittel bereitstellen, um eine gesicherte Nachmittagsbetreuung für alle Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten. Andernfalls drohe eine weitere Abwanderung von Kindern und Jugendlichen aus Höxter, was langfristig den Schulstandort erheblich schwächen würde.