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Donnerstag, 26. Dezember 2024 Mediadaten
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Höxter (TKu). Der Kreistag Höxter hat in einer Sitzung am 9. Dezember 2024 eine eindringliche Resolution zur Sicherung und Weiterentwicklung des Hochschulstandortes Höxter der Technischen Hochschule OWL (TH OWL) verabschiedet. Hintergrund ist die Sorge um die Zukunft des Standorts Höxter, der durch geplante Umstrukturierungen der Hochschule massiv gefährdet scheint. Die Resonanz war enorm! Jeder Sitzplatz auf den Zuschauerrängen war besetzt, weil es um ein wichtiges Thema geht! Die Technische Hochschule OWL gilt seit Jahrzehnten als fester Bestandteil der Bildungs- und Forschungslandschaft in Ostwestfalen-Lippe. Insbesondere der Standort Höxter, der sich auf Themen wie Nachhaltigkeit, Umwelt, Wasser und Klima spezialisiert hat, nimmt eine Vorreiterrolle ein. „Der Kreis Höxter steht exemplarisch für die Herausforderungen und Potenziale des ländlichen Raums in Deutschland“, heißt es in der Resolution. Die Hochschule sei ein unverzichtbarer Treiber für die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Region. Scharfe Kritik an der Hochschulleitung: Mit deutlichen Worten kritisiert der Kreistag die bisher bekannt gewordenen Pläne zur Umstrukturierung der TH OWL. Diese würden dem Standort Höxter „jegliche tragfähige Zukunftsperspektiven entziehen“ und stünden im Widerspruch zu den Bemühungen, ländliche Regionen durch dezentrale Hochschulstrukturen zu stärken. Besonders irritiert zeigt sich der Kreistag über die intransparente Kommunikation der Hochschulleitung. „Wegweisende Entscheidungen mit massiven Auswirkungen auf die Region sind tröpfchenweise an die Öffentlichkeit gelangt“, so Landrat Michael Stickeln. 

Forderungen des Kreistages: Die Resolution stellt klare Forderungen an die Hochschulleitung und die Politik. Fünf Punkte seien wichtig für die Zukunft, insbesondere:

  1. Erhalt und Weiterentwicklung: Der Standort Höxter muss nicht nur erhalten, sondern gezielt weiterentwickelt werden, um weiterhin ein Nukleus für Forschung und Lehre im ländlichen Raum zu sein.
  2. Nachhaltigkeit und Infrastruktur: Die baulichen und infrastrukturellen Stärken des Standorts – zuletzt bestätigt durch den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW – müssen genutzt und weiter ausgebaut werden.
  3. Innovation und Zukunftsfähigkeit: Neue Studiengänge wie „Precision Farming“ und „Digitales Freiraummanagement“ zeigen das Potenzial des Standorts. Der Fokus auf Nachhaltigkeit soll Höxter als Vorreiter in der Wissenschaft stärken.
  4. Politische Unterstützung: Landes- und Kommunalpolitiker sollen sich klar für Höxter aussprechen und gemeinsam eine zukunftsorientierte Planung vorantreiben.
  5. Dialog und Zusammenarbeit: Die Einrichtung eines runden Tisches mit allen relevanten Akteuren – von der Hochschulleitung über die Wirtschaft bis zu den Studierenden – wird gefordert, um eine nachhaltige und tragfähige Strategie zu entwickeln.

Der Standort Höxter blickt auf eine über 160-jährige Geschichte als Bildungsinstitution zurück und ist tief in der Region verwurzelt. Die Resolution mahnt, dass jede Entscheidung gegen Höxter nicht nur den Bildungsstandort schwächen, sondern auch das Vertrauen in die TH OWL als regionale Hochschule erschüttern würde. Der Appell geht an die Landesregierung: Neben der Hochschulleitung richtet sich die Resolution auch direkt an die nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerin Ina Brandes. Der Kreistag fordert von ihr, sich für den Standort Höxter einzusetzen und den Umstrukturierungsprozess transparent und unter Berücksichtigung regionaler Interessen zu gestalten. 

Der Kreis Höxter formulierte am Montag einen klaren Auftrag! Der Kreistag hat die Verwaltung beauftragt, die Resolution umgehend an die Landesregierung und das Präsidium der TH OWL zu übermitteln. „Es geht nicht nur um die Hochschule, sondern um die Zukunft einer ganzen Region“, betonte Landrat Stickeln abschließend. Mit der Resolution sendet der Kreis Höxter ein starkes Signal an alle Beteiligten: „Die Hochschule in Höxter ist unverzichtbar – für die Bildung, die Wirtschaft und die Menschen vor Ort!“ 

Der Kreistag war am Montag einstimmiger Meinung, was den Erhalt der TH OWL betrifft und das über sämtliche Parteigrenzen hinweg und ohne jegliche „Brandmauer“. Gemeint sind alle Kreistagsmitglieder von CDU, SPD, AfD, Linke über die UWG und die Bürger für Höxter bis hin zu den Grünen: Sie alle waren der gleichen Meinung! Dr. Josef Lammers (SPD) sei „tief enttäuscht!“ gewesen, wie er in der Kreistagssitzung von sich verlautbaren ließ. Die Leitung der Hochschule habe laut Lammers nur einen Grund gesucht, den Standort Höxter schließen zu können. Er sprach von einem „Tod auf Raten!“. Aber er wolle dem nicht tatenlos zusehen, so wie alle Beteiligten und hofft auf eine Resolution, die auf breite Füße gestellt werden könne. Das Publikum, das sämtliche Plätze auf den Zuschauerrängen belegte, unterstützte diese Aussagen mit lautstarkem Applaus! Auch Verantwortliche der Hochschule kamen zu Wort. Man sei sich regelrecht „verarscht vorgekommen“ und habe „blauäugig“ dem Präsidenten der Hochschule, Prof. Dr. Jürgen Krahl, vertraut, wie es von den Verantwortlichen hieß. Man wolle nun möglichst alle Akteure mit ins Boot holen, um den Hochschulstandort zu sichern, wie der Kreistag einhellig verlautbaren ließ! Man hoffe auf die Landespolitik, wie SPD-Kreistagsmitglied Frank Oppermann betonte. Landtagsmitglied Matthias Goeken stärkte diese Position und ging noch einen Schritt weiter: Er wolle alle gesellschaftlichen Gruppen im Kreis Höxter mit ins Boot holen. Die CDU im Landesparlament sei jedenfalls auf der selben Wellenlänge, wie Goeken versicherte. Das Land dürfe nicht hinten anstehen, betonte Goeken! Er hofft auf eine breite Basis an bürgerlichem Engagement!  

Kreistagsmitglied Stefan Berens ärgerte es, die Machbarkeitsstudie (Campus Corvey) seitens des Kreises mit finanziert zu haben. Diese habe letztendlich erst die Argumente und den Anstoß zur Umstrukturierung geliefert, so Berens. Landrat Michael Stickeln zeigte sich ebenfalls massiv verärgert über das neue Signal der Hochschul-Leitung, vertreten durch den HS-Präsidenten Prof. Dr. Jürgen Krahl! In einem fast einstündigen Telefonat mit Krahl habe dieser laut Stickeln nicht den Eindruck vermittelt, den Standort Höxter in irgendeiner Weise nach vorne entwickeln zu wollen. Für das Gutachten zum „Campus Corvey“ hatte der Kreis eigentlich finanzielle Unterstützung zugesagt. Da das Gutachten „Campus Corvey“ jedoch in Form einer „einfachen“ Power-Point-Präsentation präsentiert worden sei und das außerdem den Einruck erweckte, gar nicht ernst gemeint, gewesen zu sein, betonte Landrat Michael Stickeln, das kein Geld für das „Gutachten“ fließen werde. Das Votum des Kreistages war nach dem Thema einstimmig und „Ein starkes Signal nach außen!“, so der Landrat, der sich wie seine Mitstreiter weitere Unterstützer für den Erhalt der Hochschule in Höxter wünscht! Der verfasste Beschlussvorschlag zur Resolution des Kreistages Höxter lautet wie folgt: „Der Kreistag möge dieser Resolution zustimmen und die Verwaltung beauftragen, sie an die Landesregierung sowie das Präsidium der TH OWL zu versenden“. 

Hier die komplette Resolution im vollständigen Wortlaut: 

Resolution zur Sicherung und Weiterentwicklung des Hochschulstandortes Höxter der Technischen Hochschule OWL:

Der Kreis Höxter steht mit seinen Strukturen, Herausforderungen und Potenzialen exemplarisch für den ländlichen Raum in Deutschland und bietet somit ein hervorragend geeignetes Umfeld für Forschung, Lehre und Praxistransfer. Die Campus-Entwicklung am Standort Höxter mit der Profilierung entlang der aktuellen Themen Nachhaltigkeit, Umwelt, Wasser und Klima ist zukunftsweisend und muss weiter vorangetrieben werden. Die Technische Hochschule OWL ist nicht nur ein Ort des Lehrens und Lernens - sie ist auch ein entscheidender Faktor für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Region. Die Hochschule bildet nicht nur die Fachkräfte von morgen aus, sondern leistet auch einen großen Beitrag zur Attraktivität, Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Region.

Die bisher bekannten Pläne zur Umstrukturierung der TH OWL nehmen dem Hochschulstandort Höxter jegliche tragfähige Zukunftsperspektiven. Sie untergraben das Engagement vieler Menschen, die sich seit Jahrzehnten mit ganzer Kraft für eine Weiterentwicklung des Hochschulstandorts Höxter eingesetzt haben. Eine notwendige strategische Neuausrichtung der TH OWL darf nicht auf Kosten des Hochschulstandortes mit massiven Auswirkungen auf die Bildungsund Wirtschaftsregion geplant und umgesetzt werden. Ein solcher Kurs würde im klaren Widerspruch zu dem Ziel stehen, ländliche Regionen durch dezentrale Hochschulstandorte zu stärken. Der Hochschulstandort in Höxter hat eine 160 Jahre alte Geschichte und ist eine fest in der Region verankerte und vernetzte Bildungsinfrastruktur und muss in eine Neuausrichtung der TH OWL eingebunden werden. Wir fordern deshalb, die Zukunftsfähigkeit des Hochschulstandortes sicherzustellen. 

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Krahl,

die zunächst über die Medien bekannt gewordenen Pläne zur Umstrukturierung der Technischen Hochschule OWL sind aus Sicht des Kreistages des Kreises Höxter für unsere Region absolut inakzeptabel, da sie offenbar darauf ausgelegt sind, dem Hochschulstandort Höxter jegliche tragfähige Zukunftsperspektiven zu entziehen. Eine derartige Weichenstellung ist nicht nachzuvollziehen. Sie untergräbt das Engagement vieler Menschen, die sich seit Jahrzehnten mit ganzer Kraft für eine Weiterentwicklung des Hochschulstandorts Höxter eingesetzt haben. Zudem sind wir irritiert über den Stil der Kommunikation. Die wegweisenden Planungen mit massiven Auswirkungen auf den Standort Höxter und die Region sind tröpfchenweise in die Öffentlichkeit gesickert. Von einer Hochschule ist zu erwarten, dass sie ihre Planungen über eine Neuausrichtung mit einem Kommunikationskonzept verbindet. Die fehlende Transparenz gegenüber den Akteuren in der Region und auch der Öffentlichkeit ist in keiner Weise nachvollziehbar — und wirft kein gutes Licht auf die Verantwortlichen. Klar ist, dass Umstrukturierungsmaßnahmen zum Erhalt und zur zukunftsorientierten Weiterentwicklung des Hochschulstandortes Höxter erforderlich sind. 

Der Umstrukturierungsprozess bedarf jedoch eines ganzheitlichen Konzeptes, das die Ziele der Hochschule wie auch die Belange der Region berücksichtigt. Die Potenziale der Region für Forschung, Lehre und Wissenstransfer bei einer strategischen Neuausrichtung der TH OWL offenbar vollkommen außer Acht zu lassen, ist nicht nachvollziehbar. Zielführender ist es, entsprechend dem selbst gesetzten Anspruch der Hochschule, den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu suchen. Höxter ist der einzige verbliebene Standort außerhalb des Kreises Lippe, der den Namen und das Profil der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe für die regionale Ausrichtung der Hochschule noch rechtfertigt. Ein Verlust des Standortes Höxter würde nicht nur die Bildungslandschaft in der Region schwächen, sondern auch die Identität und die Glaubwürdigkeit der TH OWL als regionale Hochschule gefährden. 

Die Mitglieder des Kreistages Höxter fordern daher vom Präsidium der TH OWL:

1. Erhalt des Hochschulstandorts Höxter:

Wir fordem die Verantwortlichen der TH OWL sowie die politischen Entscheidungsträger auf, den Hochschulstandort Höxter nicht nur zu erhalten, sondern auch gezielt weiterzuentwickeln. Der Hochschulstandort Höxter ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Bildungsregion und spielt eine zentrale Rolle in der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung des Kreises Höxter sowie der gesamten Region Ostwestfalen Lippe. 

2. Nachhaltikeit und infrastrukturelle Stärke:

Der Hochschulstandort Höxter zeichnet sich durch eine gute bauliche Substanz und ein großzügiges Raumangebot aus. Dies wurde kürzlich durch eine Prüfung des Bauund Liegenschaftsbetriebs NRW bestätigt. In Anbetracht der kontinuierlichen Investitionen in die Instandhaltung und Erneuerung der Gebäude ist es unverständlich, diesen Standort aufzugeben. Wir appellieren, den Hochschulstandort unter Berücksichtigung dieser Ressourcen weiterhin zu fördern.

3. Zukunftsfähigkeit und Innovation:

Der Standort Höxter als Sustainable Campus Höxter muss als Vorreiter und Impulsgeber für Nachhaltigkeit und Innovation weiterentwickelt werden. Die Einführung neuer Studiengänge wie „Precision Farming“ und „Digitales Freiraummanagement“ zeigt bereits das Potenzial des Standorts. Wir fordem eine verstärkte Nutzung der vorhandenen Infrastruktur, um die Region als einen Nukleus für zukunftsorientierte Forschung und praxisnahe Studienangebote weiter zu profilieren. 

4. Zielgerichtete Förderung durch Politik und Hochschulleitung:

Die Zukunft des Hochschulstandorts Höxter muss klar und zukunftsorientiert geplant werden. Die Entscheidungsträger auf Landesund Kommunalebene sind gefordert, sich für eine Weiterentwicklung des Hochschulstandortes zu engagieren. Gemeinsames Entwicklungsziel hierbei muss es sein, den Hochschulstandort in Höxter zukunftsweisend und resilient in der breiten Landschaft der Wissenschaftsund Forschungseinrichtungen zu platzieren.

5. Zusammenarbeit:

Nur durch eine Zusammenarbeit aller Beteiligten kann der Hochschulstandort gestärkt und weiterentwickelt werden. Daher fordern wir die Einrichtung eines runden Tisches unter Beteiligung der Hochschulleitung der TH OWL, der Studierendenvertretung, des Kreises Höxter, der Stadt Höxter, der Landwirtschaft, der IHK, der Kreishandwerkerschaft, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und weiterer interessierter Vertreter der Wirtschaft sowie der Absolventen- und Förderervereinigung Höxter. Darüber hinaus fordern wir die Verantwortlichen der Technischen Hochschule OWL und alle politisch Verantwortlichen in der Stadt Höxter und in den Städten und Gemeinden des Kreises Höxter, der Region Ostwestfalen-Lippe, dem Land NRW und dem Bund auf, sich klar und deutlich für den Erhalt und die Weiterentwicklung des Hochschulstandorts Höxter auszusprechen. Nur durch gezielte Investitionen und eine nachhaltige Planung können wir die Zukunftsfähigkeit der Region sichem und jungen Menschen auch weiterhin Perspektiven in ihrer Hei matregion bieten. 

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Krahl,

der Kreistag des Kreises Höxter fordert Sie eindringlich dazu auf, sich dieser Resolution anzunehmen, um den Hochschulstandort der TH OWL in Höxter zu sichern und zukunftsfest aufzustellen. Lassen Sie uns gemeinsam handeln, um die Campusentwicklung am Standort Höxter mit der Profilierung entlang der aktuellen Themen Nachhaltigkeit, Umwelt, Wasser und Klima zukunftsorientiert zu gestalten und nachhaltig zu sichern. Für ein Gespräch stehe ich Ihnen stellvertretend für den Kreistag des Kreises Höxter gerne persönlich zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Gez. Michael Stickeln (Landrat) 

An das Ministerium für Kultur und Kreistagssitzung Wissenschaft des Landes NRW des Kreises Höxter, Frau Ministerin Ina Brandes am 9.12.2024 persönlich: Resolution zur Sicherung und Weiterentwicklung des Hochschulstandortes Höxter der Technischen Hochschule OWL:

 

Der Kreis Höxter steht mit seinen Strukturen, Herausforderungen und Potenzialen exemplarisch für den ländlichen Raum in Deutschland und bietet somit ein hervorragend geeignetes Umfeld für Forschung, Lehre und Praxistransfer. Die Campusentwicklung am Standort Höxter mit der Profilierung entlang der aktuellen Themen Nachhaltigkeit, Umwelt, Wasser und Klima ist zukunftsweisend und muss weiter vorangetrieben werden. Die Technische Hochschule OWL ist nicht nur ein Ort des Lehrens und Lernens - sie ist auch ein entscheidender Faktor für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Region. Die Hochschule bildet nicht nur die Fachkräfte von morgen aus, sondern leistet auch einen großen Beitrag zur Attraktivität, Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Region.

Die bisher bekannten Pläne zur Umstrukturierung der TH OWL nehmen dem Hochschulstandort Höxter jegliche tragfähige Zukunftsperspektiven. Sie untergraben das Engagement vieler Menschen, die sich seit Jahrzehnten mit ganzer Kraft für eine Weiterentwicklung des Hochschulstandorts Höxter eingesetzt haben.

 

Eine notwendige strategische Neuausrichtung der TH OWL darf nicht auf Kosten des Hochschulstandortes mit massiven Auswirkungen auf die Bildungsund Wirtschaftsregion geplant und umgesetzt werden. Ein solcher Kurs würde im klaren Wider. spruch zu dem Ziel stehen, ländliche Regionen durch dezentrale Hochschulstandorte zu stärken. Der Hochschulstandort In Höxter hat eine 160 Jahre alte Geschichte und ist eine fest In der Region verankerte und vernetzte Bildungsinfrastruktur und muss In eine Neuausrichtung der TH OWL eingebunden werden. Wir fordern deshalb, die Zukunftsfähigkeit des Hochschulstandortes sicherzustellen.

 

Sehr geehrte Frau Ministerin Brandes, die zunächst über die Medien bekannt gewordenen Pläne zur Umstrukturierung der Technischen Hochschule OWL sind aus Sicht des Kreistages des Kreises Höxter für unsere Region absolut inakzeptabel, da sie offenbar darauf ausgelegt sind, dem Hochschulstandort Höxter jegliche tragfähige Zukunftsperspektiven zu entziehen. Eine derartige Weichenstellung ist nicht nachzuvollziehen. Sie untergräbt das Engagement vieler Menschen, die sich seit Jahrzehnten mit ganzer Kraft für eine Weiterentwicklung des Hochschulstandorts Höxter eingesetzt haben. Zudem sind wir irritiert über den Stil der Kommunikation. Die wegweisenden Planungen mit massiven Auswirkungen auf den Standort Höxter und die Region sind tröpfchenweise in die Öffentlichkeit gesickert. Von einer Hochschule ist zu erwarten, dass sie ihre Planungen über eine Neuausrichtung mit einem Kommunikationskonzept verbindet. Die fehlende Transparenz gegenüber den Akt euren in der Region und auch der Öffentlichkeit ist in keiner Weise nachvollziehbar — und wirft kein gutes Licht auf die Verantwortlichen.

 

Klar ist, dass Umstrukturierungsmaßnahmen zum Erhalt und zur zukunftsorientierten Weiterentwicklung des Hochschulstandortes Höxter erforderlich sind. Der Umstrukturierungsprozess bedarf jedoch eines ganzheitlichen Konzeptes, das die Ziele der Hochschule wie auch die Belange der Region berücksichtigt. Die Potenziale der Region für Forschung, Lehre und Wissenstransfer bei einer strategischen Neuausrichtung der TH OWL offenbar vollkommen außer Acht zu lassen, ist nicht nachvollziehbar. Zielführender ist es, entsprechend dem selbst gesetzten Anspruch der Hochschule, den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu suchen. Höxter ist der einzige verbliebene Standort außerhalb des Kreises Lippe, der den Namen und das Profil der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe für die regionale Ausrichtung der Hochschule noch rechtfertigt. Ein Verlust des Standortes Höxter würde nicht nur die Bildungslandschaft in der Region schwächen, sondern auch die Identität und die Glaubwürdigkeit der TH OWL als regionale Hochschule gefährden.

 

Die Mitglieder des Kreistages Höxter fordern daher vom Präsidium der TH OWL:

 

4. Erhalt des Hochschulstandorts Höxter:

Wir fordem die Verantwortlichen der TH OWL sowie die politischen Entscheidungsträger auf, den Hochschulstandort Höxter nicht nur zu erhalten, sondern auch gezielt weiterzuentwickeln. Der Hochschulstandort Höxter ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Bildungsregion und spielt eine zentrale Rolle in der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung des Kreises Höxter sowie der gesamten Region OstwestfalenLippe.

Nachhaltigkeit und infrastrukturelle Stärke: Der Hochschulstandort Höxter zeichnet sich durch eine gute bauliche Substanz und ein großzügiges Raumangebot aus. Dies wurde kürzlich durch eine Prüfung des Bauund Liegenschaftsbetriebs NRW bestätigt. In Anbetracht der kontinuierlichen Investitionen in die Instandhaltung und Emeuerung der Gebäude ist es unverständlich, diesen Standort aufzugeben. Wir appellieren, den Hochschulstandort unter Berücksichtigung dieser Ressourcen weiterhin zu fördern.

 

3. Zukunftsfähigkeit und Innovation:

Der Standort Höxter als Sustainable Campus Höxter muss als Vorreiter und Impulsgeber für Nachhaltigkeit und Innovation weiterentwickelt werden. Die Einführung neuer Studiengänge wie „Precision Farming“ und „Digitales Freiraummanagement" zeigt bereits das Potenzial des Standorts. Wir fordern eine verstärkte Nutzung der vorhandenen Infrastruktur, um die Region als einen Nukleus für zukunftsorientierte Forschung und praxisnahe Studienangebote weiter zu profilieren.

 

4. Zielgerichtete Förderung durch Politik und Hochschulleitung: Die Zukunft des Hochschulstandorts Höxter muss klar und zukunftsorientiert geplant werden. Die Entscheidungsträger auf Landesund Kommunalebene sind gefordert, sich für eine Weiterentwicklung des Hochschulstandortes zu engagieren. Gemeinsames Entwicklungsziel hierbei muss es sein, den Hochschulstandort in Höxter zukunftsweisend und resilient in der breiten Landschaft der Wissenschaftsund Forschungseinrichtungen zu platzieren.

 

5. Zusammenarbeit:

Nur durch eine Zusammenarbeit aller Beteiligten kann der Hochschulstandort gestärkt und weiterentwickelt werden. Daher fordern wir die Einrichtung eines runden Tisches unter Beteiligung der Hochschulleitung der TH OWL, der Studierendenvertretung, des Kreises Höxter, der Stadt Höxter, der Landwirtschaft, der IHK, der Kreishandwerkerschaft, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und weiterer interessierter Vertreter der Wirtschaft sowie der Absolventenund Förderervereinigung Höxter. Darüber hinaus fordern wir die Verantwortlichen der Technischen Hochschule OWL und alle politisch Verantwortlichen in der Stadt Höxter und in den Städten und Gemeinden des Kreises Höxter, der Region Ostwestfalen-Lippe, dem Land NRW und dem Bund auf, sich klar und deutlich für den Erhalt und die Weiterentwicklung des Hochschulstandorts Höxter auszusprechen. Nur durch gezielte Investitionen und eine nachhaltige Planung können wir die Zukunftsfähigkeit der Region sichern und jungen Menschen auch weiterhin Perspektiven in ihrer Heimatregion bieten.. Einbindung und Information: Der anstehende Umstrukturierungsprozess bedarf einer vertrauensvollen Kommunikation zwischen dem Land und dem Kreis Höxter. Bevor landespolitische Entscheidungen hinsichtlich des Hochschulstandortes in Höxter getroffen werden, ist die Erwartungshaltung des Kreistages des Kreises Höxter eine Vorinformation hierüber zu erhalten. Nur so ist es möglich, größeren kommunal- und landespolitischen Schaden abzuwenden.

 

Sehr geehrte Frau Ministerin Brandes, der Kreistag des Kreises Höxter fordert Sie eindringlich dazu auf, sich dieser Resolution anzunehmen, um den Hochschulstandort der TH OWL in Höxter zu sichern und Zukunftsfest aufzustellen. Lassen Sie uns gemeinsam handeln, um die Campusentwicklung am Standort Höxter mit der Profilierung entlang der aktuellen Themen Nachhaltigkeit, Umwelt, Wasser und Klima zukunftsorientiert zu gestalten und nachhaltig zu sichern.

Für ein Gespräch stehe ich Ihnen stellvertretend für den Kreistag des Kreises Höxter gerne persönlich zur Verfügung.

 

Fotos: Thomas Kube

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