Höxter (red). „Unsere Forderungen bleiben unverändert, sind nicht verhandelbar und unteilbar miteinander verbunden“, erklärt Antonius Tillmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Höxter. Beide Kürzungen müssen weg! „Wir wollen gesunde und regionale Lebensmittel für unsere Bevölkerung erzeugen“, betont Tillmann. Dies mache uns die Politik unmöglich. „Wir sind die ständige Gängelung leid.“ Die Agrarpolitik der Ampelregierung sei desaströs und existenzgefährdend.
Notwendig: Wandel der Agrarpolitik hin zu mehr Fachverstand
Die Bauernfamilien demonstrieren gegen die Streichung der Agrardieselvergütung und der Kfz-Steuerbefreiung land- und forstwirtschaftlicher Fahrzeuge. Diese Sparpläne sind für sie vollkommen inakzeptabel und waren vor Weihnachten nach dem Bekanntwerden der Streichungen der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. „Wir fordern einen Wandel der Agrarpolitik hin zu einer Politik, die von mehr Fachverstand geleitet ist“, mahnt Tillmann. Erforderlich sei eine Agrarpolitik, die mit ihren Entscheidungen der einheimischen Nahrungsmittelerzeugung eine Perspektive gebe.
„Nach unzähligen unpraktikablen Auflagen, Kürzungen und Angriffen auf die Landwirtschaft der letzten Jahre sollen wir Bauern auch noch die Fehlplanungen im Bundeshaushalt ausbügeln, das ist einfach zuviel – das machen wir nicht mit“, untermauert Tillmann.
Landwirtevorsitzender Tillmann unterstreicht weiter im Hinblick auf die bundesweite Aktionswoche der Landwirtschaft:
„Wir Landwirte stehen für deutlichen, aber friedlichen und demokratischen Protest. Wir streiten um die Sache. Wir distanzieren uns aufs Schärfste von radikalen und unseriösen Aktionen.
Bauern demonstrieren, da kein Gehör in der Politik
Die Bauernfamilien wollen auf ihre existenzbedrohende Situation hinweisen. Der Vorsitzende bittet die Bevölkerung um Verständnis: Die heimische Landwirtschaft mache in dieser massiven Weise auf ihre Situation aufmerksam, „da wir sonst leider kein Gehör in der Politik finden. „Ganz besonders wichtig ist uns die Sympathie unserer Mitbürger und Mitbürgerinnen, wir wollen sie weiterhin erhalten.“ Er gibt deutlich zu verstehen: „Wir wollen demonstrieren und nicht blockieren.“ Die Sicherheit der Menschen im Straßenverkehr habe während der gesamten Demonstration Vorrang.
Landwirte stehen für Toleranz und demokratische Werte.
„Alle die uns ehrlich unterstützen, sind herzlich willkommen“, so der Vorsitzende. „Wir distanzieren uns aber ganz deutlich von denen, die unsere Proteste nutzen, um eigene radikale Botschaften zu platzieren. Das sind nicht wir und das sind nicht unsere Botschaften.“ Landwirte und Landwirtinnen stehen für Toleranz und demokratische Werte. Das würden sie sowohl bei der Wahl der Beschilderung als auch bei sonstigen Symbolen, Fahnen etc. berücksichtigen. Tillmann. unterstreicht: „Wir können es nicht verhindern, wenn eventuell andere sich mit entsprechenden Parolen einreihen, doch von diesen distanzieren wir uns aber deutlich.“