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Dienstag, 03. Dezember 2024 Mediadaten
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Kreis Höxter (red). Im Februar sind die Tage oftmals kurz und grau. Viele Menschen aus dem Kreis Höxter fallen dann in ein Stimmungsloch - auch ‚Winterblues‘ genannt. Vor allem Beschäftigte sehen im Winter kaum die Sonne. Ganz gleich, ob am Arbeitsplatz oder derzeit Corona-bedingt im Homeoffice: Sie haben meist wenig natürliches Licht und bei der überwiegend sitzenden Tätigkeit wenig Bewegung. Dieser Licht- und Bewegungsmangel macht Körper und Seele zu schaffen, manche Menschen leiden sogar unter einer saisonal auftretenden Störung des Gefühlslebens (SAD), auch Winterdepression genannt. „Wir brauchen Licht und Bewegung, um uns wohlzufühlen. Sonnenlicht hat einen wichtigen Einfluss auf viele biochemische Prozesse in unserem Körper: Es regelt den Schlaf-Wach-Rhythmus, beeinflusst unsere Hormonproduktion, den Hunger und die Leistungsfähigkeit. Bewegung regt unseren Stoffwechsel an", sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.

Je nach Jahreszeit variiert die Lichtintensität deutlich: So kommt ein trüber Wintertag im Freien auf eine Beleuchtungsstärke von rund 3.500 Lux, ein Sommertag bringt es dagegen auf bis zu 100.000 Lux. Zum Vergleich: Künstliche Beleuchtung im Zimmer oder am Arbeitsplatz schafft gerade mal eine Beleuchtungsstärke von maximal 500 Lux. Bei wenig Licht schüttet der Körper verstärkt das schläfrig machende Hormon Melatonin aus, gleichzeitig wird weniger des sogenannten Glückshormon Serotonin produziert. „Wer im Winter nur selten nach draußen geht, produziert zu viel Melatonin und fühlt sich dann auch tagsüber schlapp. Wer aber jeden Tag mindestens eine halbe Stunde einen Spaziergang im Hellen macht, zum Beispiel in der Mittagspause, schüttet weniger Melatonin aus und regt durch die Bewegung außerdem die Produktion von Serotonin an", so Wehmhöner.

Sonnenlicht ist auch entscheidend für die Produktion von Vitaminen wie dem Vitamin D, das die Knochen stärkt und wichtig für das Immunsystem ist. Daher ist Bewegung im Freien die beste Möglichkeit, den Vitamin D-Haushalt stabil zu halten. Einen kleinen Teil des Vitamin-D-Bedarfs kann man auch über die Nahrung decken, zum Beispiel aus fettreichen Fischen wie Lachs oder Hering. Damit tagsüber weniger Müdigkeit aufkommt, sollten Wohn- und Arbeitsräume hell beleuchtet werden. Große Tageslichtleuchten verdrängen die Dunkelheit. Abends ist eine warme Beleuchtung besser, damit sich der Körper auf die Nachtruhe vorbereiten kann.

Wichtig ist außerdem eine klare Tagesstruktur: Sie hilft dabei, aktiv zu bleiben und nicht in Antriebslosigkeit und Trübsal zu versinken. Dazu gehören feste Schlaf-Wach-Zeiten, möglichst viel Bewegung im Freien und kleine Wohlfühlrituale wie die Tasse Tee am Nachmittag. Durch Bewegung im Freien steigt übrigens auch unser Serotoninspiegel und der extreme Appetit auf etwas Süßes lässt nach.

Es gibt jedoch nicht nur die leichten saisonalen Verstimmungen, den sogenannten Winterblues. Tritt über mehrere Jahre hinweg im Herbst und Winter immer wieder eine anhaltend depressive Stimmungslage mit Antriebslosigkeit und Tagesmüdigkeit auf, kann es sich um eine Herbst-Winter-Depression (SAD) handeln. Wehmhöner rät Betroffenen, dass sie sich bei diesen Anzeichen an den Hausarzt oder an eine psychotherapeutische Sprechstunde wenden sollten. Ein Experte kann am besten erkennen, was hinter dem Stimmungstief steckt. Ursache für SAD ist vermutlich eine geringere Lichtempfindlichkeit der Sehzellen, was vor allem problematisch wird, wenn natürliches Tageslicht im Winter fehlt. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Behandlung mit Licht Besserung bringen kann. Dafür gibt es spezielle Lampen, die mindestens 2.500 bis 10.000 Lux starkes Licht erzeugen. Am besten wirkt diese „Lichtdusche“ morgens, deshalb wird empfohlen, sie zwischen sieben und zehn Uhr durchzuführen. Die Kosten für diese Lampen dürfen die gesetzlichen Krankenkassen jedoch nicht übernehmen.

Weitere Informationen hierzu im AOK-Magazin unter www.aok.de/pk/magazin/ Stichwort ‚Winterdepression‘.

Foto: AOK/hfr

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