Höxter (red/TKu). Auf dem Gelände des inzwischen abgerissenen Felsenkellers an der Straße Im Hohen Felde in Höxter ereignete sich am Freitagnachmittag, den 16. November so gegen 15.00 Uhr, ein Brand, dem der ehemalige Schießstand des Schützenvereins Höxter zum Opfer fiel. Das Feuer wurde auf Grund der Rauchentwicklung durch eine Streifenbesatzung der Polizei entdeckt, die die Feuerwehr alarmierte. Das gesamte Gebäude stand sehr schnell in Flammen. Es wurde festgestellt, dass kurz zuvor durch einen 56-Jährigen auf dem Dach Arbeiten mit einem Schweißbrenner durchgeführt wurden. Die eingesetzte Feuerwehr der Stadt Höxter hatte den Brand schnell unter Kontrolle. Sie konnten ein Übergreifen der Flammen auf den angrenzenden Wald verhindert. Bäume und Sträucher sowie Laub hatten bereits Feuer gefangen.
Um restliche Glutnester zu ersticken, setzten die Feuerwehrleute auch Löschschaum ein. Im Laufe des Einsatzes kam es kurzfristig zu einem Stromausfall im Umfeld der Brandstelle, berichtet die Polizei. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Der entstandene Sachschaden wird auf ca. 15.000 Euro geschätzt. Im Einsatz waren unter der Leitung des Leiters der Feuerwehr Höxter, Jürgen Schmits, die Feuerwehren aus Höxter, Albaxen, Brenkhausen, Lüchtringen sowie aus Stahle. Der Schießstand war bereits seit Jahrzehnten nicht mehr in Betrieb und total verwahrlost.
Die Geschichte des Schießstandes: Der Schießstand wurde Anfang der 50er Jahre in Eigenleistung errichtet. Als Baumaterial nutzten die Schützen das Holz der alten Baracken für die Flüchtlinge aus den Ostgebieten, berichtet das Höxteraner Schützenmitglied Ulrich Drüke. 1955 ist das Schützenhaus wieder vollständig aufgebaut und in einen würdigen Zustand versetzt worden. Der Stand verfügte über vier Schießbahnen für 50 und 100 Meter Kleinkaliber sowie fünf Stände Luftgewehr. Er war wegen seiner Eigenschaften über die Region hinaus bei den Schützen bekannt und wurde häufig für Wettkämpfe genutzt.
Mehrmals die Woche fanden hier Treffen der Schützen statt, entweder zum Schießen oder aus Geselligkeit, erklärt Ulrich Drüke. Bis 1973 habe dort „Vollbetrieb“ geherrscht, dann wurde jedoch neben dem Stand ein Wohnhaus gebaut. Die neuen Anlieger hatten sich über den Lärm, der vom Schützenhaus ausgegangen ist, beschwert. Bis zur Wiederaufnahme im Jahr 1975 sei das Schießen daher eingestellt gewesen, berichtet Ulrich Drüke. Ein bestimmter Dezibel-Grenzwert durfte von da an nicht mehr überschritten werden, was dazu geführt habe, das einige Maßnahmen ergriffen werden mussten, um die Lautstärke zu reduzieren. Damit es künftig nicht so laut nach außen schallte, haben die Schützen selber einen Schallschutztunnel an der Schießbahn errichtet. Die Schützenmitglieder Karl Arbeiter und Heinz Gocke haben an diesem Bauvorhaben die Hauptlast in Eigenleistung geschultert, berichtet Ulrich Drüke.
Weil der Schallkanal aber nach allen Seiten mit Schallschutz ausgekleidet und deshalb sehr niedrig war, ist es für größere Schützen schwieriger gewesen, zu schießen, berichtet Schießleiter Wolfgang Funck vom Schützenverein Höxter. Der Schallschutz hing bis zum heutigen Brand von der Decke. Nachdem der Schießstand am Felsenkeller nicht mehr den modernen Anforderungen entsprach, erwarb der Schützenverein Mitte der 80er Jahre ein großes Grundstück in Höxter-Corvey, Am Hafen. Von 1996 bis 2000 erbaute der Schützenverein mit vielen freiwilligen Helfern eines der modernsten Schießsportzentren im Bezirk Süd-Ost-Westfalen in Eigenleistung. Der alte Schießstand Im Hohen Felde wurde danach nicht wieder in Betrieb genommen. Er verwahrloste mit den Jahren immer mehr, dass es gefährlich wurde, ihn zu betreten.
SchießstandHier haben wir noch ein Video vom gestrigen Brand des alten Schießstandes https://xn--hxter-news-ecb.de/blaulicht/2910-alter-schie%C3%9Fstand-des-sch%C3%BCtzenvereins-in-h%C3%B6xter-f%C3%A4llt-brand-zum-opfer
Gepostet von Höxter News - www.hoexter-news.de am Samstag, 17. November 2018