Höxter (red). Ein unerwarteter Gasalarm hat am späten Freitagabend, den 14. November, für Aufregung in der Höxteraner Innenstadt gesorgt. Gegen 21.30 Uhr wurde das Restaurant „Das Ehrlich“ am Schalker Markt plötzlich evakuiert, nachdem Gäste und Mitarbeitende einen intensiven, stechenden Geruch wahrgenommen hatten. „Es roch wie Nagellack oder so ähnlich“, schilderte ein Gast später. Inhaberin Sophia Rüther reagierte sofort. Gemeinsam mit ihrem Team bat sie alle Gäste, das Lokal umgehend zu verlassen. Währenddessen war ihr Mann, Mitinhaber Andi Rüther, als Vorsitzender des SV Höxter bei der Jahreshauptversammlung in der Stadthalle eingespannt. Dort moderierte er vor rund 100 Teilnehmern und bekam zunächst nichts vom Alarm in seinem eigenen Restaurant mit.
Da bei Gasgeruch höchste Vorsicht gilt, offene Flammen vermeiden, Lüften, elektrische Schalter nicht betätigen, rückten Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei mit einem Großaufgebot an. Auch die benachbarte Gaststätte, die „Bürgerstuben“, stand zunächst im Fokus, musste letztlich aber nicht evakuiert werden, weil sich der Geruch im „Ehrlich“ durch Lüften langsam verlor. „Wir waren mit großem Einsatzaufkommen vor Ort, da in dieser Lage viele Wohnungen und ein belebter Innenstadtbereich betroffen gewesen wären“, erklärte Einsatzleiter Steven Noble. Gegen 22.15 Uhr gab er Entwarnung und bestätigte, dass die Lage unter Kontrolle sei. Der Energieversorger Gas- und Wasser Höxter nahm anschließend genaue Messungen vor. Das Gas war bereits zuvor vorsorglich abgestellt worden.
Die Ursache des vermeintlichen Gaslecks stellte sich schließlich als erstaunlich einfach, aber folgenreich heraus: Ein Autofahrer hatte auf dem Hinterhof zwischen den beiden Restaurants sein Fahrzeug direkt vor der Be- und Entlüftungsanlage abgestellt und den Motor minutenlang laufen lassen. Die Abgase gelangten ungehindert in die Luftansauganlage und verteilten sich so in sämtlichen Räumen des Restaurants. „Da haben wir wirklich Glück gehabt“, resümierten sowohl Feuerwehr als auch die Betreiber des „Ehrlich“. Für die Dauer des Einsatzes blieb die Bachstraße für den Verkehr komplett gesperrt. Der Einsatz war nach gut einer Stunde auch schon wieder beendet.
Foto: Thomas Kube