Höxter (TKu). Alarm, Blaulicht und eine gute Teamarbeit zwischen der Jugendfeuerwehr und Jugend-THW: Beim Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr Höxter-Mitte, der mit Unterstützung der THW-Jugend Höxter in Höxter und den umliegenden Ortschaften stattgefunden hat, durften 23 Jugendliche am vergangenen Wochenende hautnah erleben, wie es sich anfühlt, Teil einer echten Einsatzmannschaft zu sein. Insgesamt 12 Ausbilder beider Organisationen begleiteten die Nachwuchskräfte bei einem Übungstag voller Einsätze, Herausforderungen und jeder Menge spannender Erfahrungen. Zum ersten Mal war auch die Jugendgruppe des Technischen Hilfswerks (THW) aus Höxter mit dabei. Von der Jugendfeuerwehr Höxter-Mitte nahmen 20 Jugendliche und acht Betreuer teil, das THW war mit drei Jugendlichen und vier Ausbildern vertreten. Neben vielfältigen Übungsszenarien mussten die Jugendlichen auch mehrere Einsatzfahrzeuge, darunter ein Löschgruppenführer aus Lüchtringen, ein Wechselladerfahrzeug und ein Löschfahrzeug (LF20) aus Höxter sowie ein Kommandowagen, Mannschaftstransportfahrzeuge und Fahrzeuge des THW besetzen.
Bereits in den frühen Morgenstunden begann der Tag mit einer ersten Alarmierung. Ab 9:30 Uhr folgten mehrere realitätsnahe Übungseinsätze: Die Löschgruppe Bosseborn stellte ein Brandereignis nach, während in Ovenhausen ein anspruchsvolles Szenario wartete, unter dem Stichwort „Menschenleben in Gefahr“ mussten die Jugendlichen eine Person aus einem Bachbett retten. Dabei kamen Steckleitern, Feuerwehrleinen und eine Schleifkorbtrage zum Einsatz. Nach dem gemeinsamen Mittagessen ging es mit neuen Aufgaben weiter: Eine Ölspur galt es zu beseitigen und eine Person musste aus einem Baum gerettet werden. Die Einsätze wurden von den einzelnen Gruppen eigenständig abgearbeitet, stets unter Beobachtung und Anleitung der erfahrenen Ausbilder. Ein Highlight des Tages war der Besuch des „Tages der offenen Tür“ bei der Löschgruppe Stahle, bei dem alle Teilnehmenden die Gelegenheit hatten, sich weitere Einsatzgerätschaften und sogar eine Einsatzübung anzuschauen.
Am späten Nachmittag wurden schließlich alle Gruppen gemeinsam zu einem Flächenbrand am Weserufer alarmiert, doch der aufregendste Einsatz des Tages sollte erst gegen 22 Uhr folgen: Unter dem Einsatzstichwort „Menschenleben in Gefahr“ ging es zum Bauhof in Höxter. Eine verrauchte Halle, eine vermisste Person: unter erschwerten Bedingungen mussten die Nachwuchskräfte die Halle durchsuchen und eine Rettung durchführen. Trotz der späten Stunde legten die Jugendlichen ein beeindruckendes Engagement an den Tag und meisterten alle Herausforderung erfolgreich.
Die Nacht verlief einsatzfrei, zumindest auf dem Papier. „Richtig schlafen konnte nach so einem aufregenden Tag kaum jemand“, berichtete einer der Jugendlichen schmunzelt. „Der Berufsfeuerwehrtag bot den Teilnehmenden eine Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben, die nicht nur praktische Fertigkeiten, sondern auch Teamarbeit und Kommunikation erforderten“, so Hofbauer. „Es ist beeindruckend zu sehen, mit welchem Eifer und welcher Disziplin die Jugendlichen diese Einsätze gemeistert haben. Solche Tage sind enorm wichtig, um den Nachwuchs auf reale Einsätze vorzubereiten und das nötige Selbstbewusstsein zu stärken.“ Nach 24 intensiven Stunden endete der Berufsfeuerwehrtag, müde, aber mit Stolz blicken alle Beteiligten auf einen ereignisreichen Tag zurück. „Die Erfahrungen, die sie an diesem Tag gesammelt haben, werden sie nicht so schnell vergessen und vielleicht ist der ein oder andere jetzt umso motivierter, in Zukunft eine echte Karriere bei der Feuerwehr einzuschlagen“, resümierte Benedikt Hofbauer, der gemeinsam mit seinem Team die Szenarien vorbereitet hatte.
Fotos: red