Lotte Laserstein (1898 – 1993) gehört zur Generation der „vergessenen“ Künstlerinnen in Deutschland. Geboren in Preußisch Holland (heute Pas??k in Polen) war sie eine der ersten Frauen, die in Berlin an der dortigen Vereinigten Staatsschule für Freie und Angewandte Kunst ein Studium absolvieren konnten. Als getaufte Jüdin konnte sie nach 1933 zunächst relativ unbehelligt weiter in Berlin leben und arbeiten, nutzte jedoch 1937 eine Ausstellung in Schweden, um aus Deutschland zu emigrieren. Die Mutter der Künstlerin wurde 1943 in Ravensbrück ermordet, ihre Schwester überlebte in einem Berliner Versteck.

Lotte Laserstein gilt als Vertreterin der vielfältigen Kunstszene der Weimarer Republik. Dabei ist es charakteristisch, dass sich ihre Bilder nicht eindeutig einer der großen Kunst-Strömungen der Zeit zuordnen lassen. Vielmehr suchte die Malerin ihren eigenen Weg - und den fand sie vor allem im Porträt. Eindringlich und sensibel gestaltete Bildnisse entstanden zwischen 1927 und 1933, relativ unabhängig von Aufträgen und einer Phase freien Schaffens. Lasersteins Thema ist die moderne Frau. Zwischen sozialem Anspruch und einfühlsamer Persönlichkeitsschilderung, verbunden mit malerischer Präsenz, formuliert Laserstein Bildnisse, die heute als Schilderungen weiblicher Lebensrealität angesehen werden. Mit ihrem Hauptwerk „Abend über Potsdam“ aus dem Jahr 1930 gelang der Künstlerin eine eindrucksvolle Schilderung der melancholischen Grundstimmung einer in den Abgrund taumelnden Gesellschaft. Zwar war Laserstein bis ins hohe Alter künstlerisch tätig, konnte aber im Anschluss an ihre Emigration nicht an ihre Berliner Erfolge anschließen.

Aktuell zeigt das Städel Museum in Frankfurt a.M. rund 40 Werke der Künstlerin in der Ausstellung „Von Angesicht zu Angesicht“, es handelt sich um die erste Einzelausstellung der Künstlerin in Deutschland außerhalb von Berlin. Die Präsentation legt einen Fokus auf Arbeiten zwischen 1920 und 1930, umfasst also den Höhepunkt des Schaffens der Künstlerin. Die Kunsthistorikerin Julia Diekmann, Kuratorin des Forums Jacob Pins, leitet die Exkursion.

Die Fahrt von Höxter nach Frankfurt a.M. erfolgt im modernen Reisebus ab / bis Stadthaus – Höxter. Die Kosten betragen incl. Fahrt, Eintritt ins Städel Museum und Führung durch die Lotte Laserstein-Ausstellung, 80,00 € pro Person. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, eine verbindliche Anmeldung ist bis zum 25. Januar 2019 erforderlich (Forum Jacob Pins unter Telefon: 05271-6947441 oder E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

Foto:  Städel Museum – ARTOTHEK