Beverungen-Lauenförde (TKu). Auf der jüngsten Ratssitzung in der Stadthalle Beverungen hat der Landesbetriebs Straßen NRW über den Stand der maroden Weserbrücke zwischen Beverungen und Lauenförde den Rat und die Bevölkerung informiert. Fazit: Es kommt ein kompletter Neubau, der nach knapp einem Jahr fertiggestellt sein soll und die marode Weserbrücke zwischen den beiden Bundesländern ersetzen wird. Viele Zuhörer lauschten den Ausführungen der Planer des Landesbetriebes NRW.

„Los geht es mit den Bauarbeiten frühestens in diesem Herbst aber spätestens im Januar 2018. Die Bürgerinnen und Bürger müssen während der Bauphase für ca. ein Jahr lang die Umleitung über die Würgasser Weserbrücke in Kauf nehmen“, erklärt Projektleiter Klaus Ostermann. Die Umleitung für Kraftfahrzeuge tritt aber erst in der Abrissphase in Kraft und wenn die Ersatzbrücke zusammenmontiert wird. Zunächst wird die neue Brücke neben der alten Weserbrücke gebaut. Die Bauzeit gibt Straßen NRW mit 14 bis 16 Monaten Dauer an.

Während dann der Abriss der alten Brücke vonstatten geht, sollen Fußgänger und Radfahrer die neue Brücke benutzen können. Sobald dann wiederum die Konstruktion fertiggestellt ist, wird der Neubau in einer geplanten Zeit von etwa zehn Tagen an die richtige Stelle geschoben und zusammenmontiert. In dieser Zeit werde die Verbindung von Beverungen nach Lauenförde auch für Fußgänger und Radfahrer gekappt, berichtet NRW-Projektleiter Klaus Ostermann. Am längsten dauert laut Ostermann die Herstellung der Fahrbahn-Anschlüsse.

Straßen-NRW habe auch geprüft, ob während der Bauzeit eine Fähre über die Weser eingesetzt werden könne. Das sei aber nicht möglich, weil in Brücken- und Ufernähe keine erforderlichen Rampen zur Verfügung stehen. Die Idee sei deshalb wieder rasch verworfen worden. Der Weser-Schiffsverkehr wird durch den Brückenneubau nur unwesentlich beeinträchtigt, erklärt der Planer.

Die Kosten für die neue Brücke beziffert Straßen-NRW mit knapp über 13 Millionen Euro. Knapp 200 Meter lang werden soll die neue Brücke. Die Stützweite über der Weser beträgt dabei 65 Meter. Die Fahrbahnbreite wird von bisher 6,50 Meter auf sieben Meter verbreitert und die Gehwege von 1,65 Meter auf 2,50 Meter Breite. Ob es einen Radweg über die Brücke geben wird, dazu konnte Planer Klaus Ostermann noch keinerlei Angaben machen. Diese und andere Fragen kamen von Seiten der Zuhörer auf. Welche Baufirma jedoch den Zuschlag für den Neubau erhält, darüber kann aufgrund des finanziellen Volumens von 13,1 Millionen Euro nur der Bund entscheiden.

Die neue Brücke soll der alten Variante sehr ähneln, berichtet Planer Ostermann. Es gab laut Ostermann fünf Überbauvarianten für die neue Brücke. In Absprache mit der Stadtverwaltung Beverungen habe man sich für die ähnliche Version der bisherigen Weserbrücke entschieden. Es wird wieder einen Brückenbogen im Bereich der Weser geben, die Fundamente von zwei Stützpfeilern aus dem Jahr 1902 müssen aber abgerissen werden, so Ostermann. Das war bereits Thema im Beverunger und Lauenförder Karneval: Die Frau des Beverunger Bürgermeisters Hubertus Grimm, Marion Grimm, hatte sich als Umzugsteilnehmerin aus diesem Grund etwas ganz besonderes ausgedacht: Sie hatte einen speziellen „Brückenhut“ mit dem Modell der alten Weserbrücke auf dem Kopf. Auf dem Hut war ein Spruchbanner angebracht, auf dem „Brücken über Grenzen sind gelungen – das ist 600 Jahre Beverungen“ zu lesen stand.

Auch ein großer Motivwagen des Carnevalsvereins Weserbrücke e.V. (CVWB) warb am Rosenmontag 2017 für den Erhalt des Brückenbogens, damit die Optik gewahrt bleibt. Wenn alles gut läuft, so können die ersten Fahrzeuge die neue Brücke Ende 2019 oder Anfang 2020 überqueren, berichtet der Planer von Straßen NRW. Nach den Zählungen des Landesbetriebs Straßen NRW passieren etwa 12.000 Autos täglich die einseitig befahrbare Weserbrücke zwischen Beverungen und Lauenförde.

Ein Motivwagen des CVWB wirbt ebenfalls für den Brückenbogen am Rosenmontag 2017.

Fotos: Thomas Kube