Höxter (TKu). Die Corona-Ansteckungsgefahr macht auch vor der Feuerwehr nicht Halt. Die Feuerwehren gehören zu den systemrelevanten Gruppen und Organisationen dieses Landes, die sich auch in Krisenzeiten nicht abmelden können. Umso wichtiger ist deshalb die Erhaltung der Einsatzbereitschaft der Wehr, sagt der Leiter der Feuerwehr, Jürgen Schmits gegenüber Höxter-News.

Und weil man auf eine Feuerwehr eben nicht verzichten kann, stellt die Freiwillige Feuerwehr in Höxter ihre Einsatzbereitschaft durch eine Reihe von Maßnahmen sicher, die vom Leiter der Feuerwehr und dem Bürgermeister angeordnet worden sind. Ihren ersten Übungsdienst haben die Freiwilligen Feuerwehrleute im Februar noch absolvieren können. Jetzt ist der in der Regel alle zwei Wochen stattfindende Übungsdienst in der Kernstadt und bei den Löschgruppen der Ortschaften bis auf Weiteres ausgesetzt, um eine mögliche Ansteckungsgefahr unter den Einsatzkräften auszuschließen, ebenso wie Besprechungen und weitere Dienste.

Versammlungen und Dienstbesprechungen in großer Runde sind untersagt. Deshalb gehen die Retter der Kreisstadt neue Wege via Videokonferenz. Auf diese „coronafreie“ Art der Kommunikation bleiben die Feuerwehrleute im „visuellen Raum“ für wichtige Angelegenheiten verbunden. Einsätze können nicht von zu Hause aus absolviert werden. Dafür sind Regeln geschaffen worden, um die Ansteckungsgefahr durch mögliche Covid-19-Infizierte zu minimieren. „Wer krank ist oder sich krank fühlt, bleibt ohnehin daheim“, sagt Stadtbrandinspektor Jürgen Schmits. Krankheitsfälle oder Feuerwehrleute, die eine längere Zeit nicht einsatzbereit vor Ort sind, müssen sich bei der jeweiligen Einheitsführung melden.

Stärkemeldungen sind von den Einheitsführern über den Leiter der Feuerwehr an den Krisenstab des Kreises zu übermitteln, um zu sehen, ob die Löschgruppen oder Löschzüge noch einsatzbereit sind. Im Einsatz gelten bestimmte Regeln: So rückt das jeweilige Löschgruppenfahrzeug nur mit der Mindestbesatzung aus. Das bedeutet, dass auch Gruppenfahrzeuge (bis zu 9 Einsatzkräfte) nur mit einer Staffel (6 Einsatzkräfte, davon mindestens vier Atemschutzgeräteträger) ausrückt, erklärt Jürgen Schmits. Durch den Platz im Fahrzeug werde so mehr Abstand zwischen Kameraden gewonnen und sie haben annähernd die gleiche Schlagkraft. Weitere Feuerwehrleute folgen umgehend mit dem zweiten oder dritten Einsatzfahrzeug nach. 

Im Einsatz selbst werden die ohnehin schon geltenden Hygiene-Regeln nun noch strikter umgesetzt, wozu auch gründliches Händewaschen an der mobilen Waschstation des Feuerwehrfahrzeuges zählt. Mund-Nasen-Schutzmasken gehören inzwischen schon zur Ausrüstung, die bereits schon im Einsatz getragen wurden. Neu hinzugekommen ist die Desinfektion der Kontaktflächen in den Fahrzeugen nach jedem Einsatz.

„Die Zeit müssen wir uns anschließend nehmen“, sagt Jürgen Schmits. Bei allen Maßnahmen die getroffen werden, hält sich die Feuerwehr an die Vorgaben des Robert-Koch-Institutes (RKI). Für fachmännische Unterstützung und Ratschläge stehen aber auch die Kollegen des Rettungsdienstes der Stadt Höxter unter der Leitung von Rettungswachenleiter Jürgen Schmits zur Verfügung. Sie selbst sind nämlich größtenteils auch freiwillig bei der Feuerwehr aktiv. Ist ein Einsatz beendet, werden die Feuerwehrmänner und -frauen sich wieder nach Hause oder an ihren Arbeitsplatz begeben. Kameradschaftliche Treffen oder Feuerwehr-Veranstaltungen sind in der Corona-Krise untersagt, ergänzt der Leiter der Feuerwehr Höxter. Das sei eine große Bestandsprobe für die Feuerwehrleute, die zum Teil auch privat miteinander befreundet seien, so Schmits. 

Desinfektion per Kaltnebel: Von der Firma DesTech aus Höxter (Desinfektionstechnik Höxter) ist ein Desinfektionsgerät erworben worden, das Einsatzfahrzeuge virenfrei bekommt. Schmits: „Wir werden diese neue Technik dazu nutzen, unsere Wagen virenfrei zu bekommen nach den Einsätzen.“ Das Gerät werde einfach in das Fahrzeug gestellt. Das schließt man die Türen und wartet etwa zehn Minuten ab. Das funktioniere automatisch und rückstandsfrei. „Das ist eine große Hilfe für uns“, so Schmits. Stadtbrandinspektor Jürgen Schmits hofft, dass diese nie dagewesene Ausnahmesituation so schnell wie möglich endet ist und der Alltag auch bei der Feuerwehr wieder zurückkehrt. 

Foto: Thomas Kube: