Höxter (r). Sie ist pink und ihre großen, gefüllten Blüten leuchten schon von weitem: Die Landesgartenschau in Höxter bekommt ihre eigene Blume. Es ist nicht wie sonst üblich eine Rose, sondern eine Dahlie. Die spezielle Züchtung mit der besonders kräftigen Farbe ist noch namenlos. „Gartenliebhaber aus nah und fern sind aufgerufen, einen Namen für unsere wunderschöne Dahlie zu finden“, sagt Gartenschau-Chefin Claudia Koch. Wer eine Idee hat, kann seinen Vorschlag über die Homepage der Landesgartenschau einreichen.

Zu gewinnen gibt es Exemplare der Gartenschau-Dahlie, einen Gartencenter-Gutschein oder wahlweise Tageskarten. Die offizielle Taufe soll erst während der Gartenschau erfolgen – voraussichtlich im September 2023 zur Eröffnung einer Dahlien-Schau in der Blumenhalle. Bis sie die Höxteraner Gartenschau-Dahlie Zuhause in ihrem Garten pflanzen können, müssen sich Blumenfans ebenfalls noch gedulden. Die Dahlie soll auf dem Gartenmarkt der Landesgartenschau und in einem örtlichen Gartencenter zu kaufen sein.

„Die pinke Pompon-Dahlie wird natürlich auch auf dem Gartenschau-Gelände gepflanzt“, sagt Magdalene Winkelhorst, zuständig für alles Grüne und Blühende auf der LGS. Bis zu 1,50 Meter hoch wird die Pflanze, die vom traditionsreichen Köstritzer Dahlienbetrieb stammt. Dort züchtet Familie Panzer seit 150 Jahren Dahlien – und jetzt auch die exklusive Höxteraner Gartenschau-Dahlie.

Zu Recht wird die Dahlie auch „Azteken-Blume“ genannt, sie kommt tatsächlich ursprünglich aus Mexiko. 1804 brachte Alexander von Humboldt die Samen von einer Forschungsreise mit nach Deutschland, wo sie zunächst im Botanischen Garten in Berlin und später im Schlosspark Belvedere in Weimar wuchs. Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe soll viele verschiedene Sorten davon in seinem Garten gehabt haben. Von Weimar gelangte die Blume dann auch ins thüringische Köstritz und wird dort von Familie Panzer seit vielen Generationen gezüchtet.

Die Azteken schmückten ihre Helme und Tempel mit den Dahlien-Blüten, aber vor allem dienten sie ihnen als Nahrung. Auch heute werden die Knollen in Mittelamerika viel gegessen: „Man erntet die Knollen im Herbst und bereitet sie wie Kartoffeln zu“, so Magdalene Winkelhorst weiter. Die Blütenblätter können beispielsweise zu Salat verarbeitet werden. Die Dahlie ist also Augen- und Gaumenschmaus zugleich.

Daher passe die Pflanze besonders gut zur nächsten nordrhein-westfälischen Landesgartenschau in Höxter. Denn auch im Remtergarten der Landesgartenschau werden neben Heilpflanzen im Apothekergarten im sogenannten Küchenkabinett auch Gemüse und vor allem viele essbare Stauden, Blumen und Zierpflanzen angebaut. Und in der Outdoor-Küche auf dem „Platz der Genüsse“ mittendrin soll es Showcooking-Events geben.

Übrigens: Dahlien sind nicht winterhart. Die Knollen müssen im Herbst ausgegraben und frostfrei, aber kühl gelagert werden – zum Beispiel im Keller. Im nächsten Frühling kommen die Knollen wieder in die Erde. Dann sorgt die Königin des Spätsommers für üppige Blütenpracht bis zum Herbst.

Foto: LGS 2023 Höxter/Manuela Puls